Blaubeeren (auch Heidelbeeren, botanisch Vaccinium myrtillus) gelten als wahres Superfood für uns Menschen. Doch was ist mit Deinem vierbeinigen Freund? Darf Dein Hund Blaubeeren essen? Sind sie für ihn genauso gesund wie für uns Menschen? Oder sind sie – wie zum Beispiel Trauben – sogar giftig für ihn? In diesem Artikel habe ich die wichtigsten Fakten zum Thema Blaubeeren für Hunde recherchiert und zusammengefasst.
Grundsätzlich dürfen Hunde Blaubeeren essen. Sie sind sogar gesund für Hunde. Allerdings solltest Du auf die Menge achten und Deinem Hund keine ungewaschenen Blaubeeren vom Wegesrand geben. Außerdem sind Blaubeeren nicht für alle Hunde geeignet.
Was macht Blaubeeren gesund für Hunde?
Blaubeeren enthalten viele Antixoidantien, Vitamine und Mineralien. Das macht sie nicht nur für uns Menschen, sondern auch für unsere vierbeinigen Freunde zu einem gesunden Snack.
Antioxidantien unterstützen das Immunsystem. Bei Menschen wirken sie entzündungshemmend und können unter Umständen vor Krebs, Alzheimer und Parkinson schützen. Wahrscheinlich gelten ähnliche Vorteile auch für unsere Hunde. Zudem sollen sie stressregulierend wirken und bei gestressten Hunde eine beruhigende Wirkung haben. In Blaubeeren wirken insbesondere Anthocyane als wichtige Antioxidantien.
Vitamin C wirkt ebenfalls als Antioxidant und ist in Blaubeeren in mittlerer Menge enthalten. Allerdings ist Vitamin C für Hunde weitaus weniger bedeutsam als für uns Menschen, da sie es selbst produzieren können. Darauf weist der Tiermedizin-Professor Jürgen Zentek in seinem Buch Ernährung des Hundes* hin.
Das ebenfalls in mittleren Mengen enthaltene Vitamin K unterstützt eine normale Blutgerinnung Deiner Fellnase.
Zudem enthalten Blaubeeren viele Ballaststoffe, die die Verdauung unterstützen. Achte hier aber darauf, dass sich die Verdauungssysteme von Hunden und Menschen grundlegend unterscheiden und Hunde daher weniger Ballaststoffe als wir Menschen benötigen.
Ein weiterer Vorteil von Blaubeeren ist, dass sie weniger Fruchtzucker als anderes Obst enthalten und dadurch auch kalorienarmer sind.
Blaubeeren werden viele gesundheitliche Vorteile für Hunde zugeschrieben. Allerdings ist die Wirkung von Blaubeeren bisher kaum wissenschaftlich untersucht, sodass viele dieser Vorteile nicht belegbar sind. Darauf weist der Autor Anton Beynen hin.
Wenn Du die Risiken beachtest, sind Blaubeeren für Deinen Hund wahrscheinlich eine gesunde Ergänzung zum Futter. Wenn Du unsicher bist, ob Blaubeeren für Deinen Hund gesund sind, sprich mit Deinem Tierarzt darüber, bevor Du sie Deiner Fellnase gibst.
Welche Risiken haben Blaubeeren für Hunde?
Trotz der vielen gesundheitlichen Vorteile sind auch Blaubeeren nicht ohne Risiken für Hunde. Die wichtigsten Risiken habe ich für Dich zusammengefasst:
Magen-Darm-Verstimmungen durch Blaubeeren
Blaubeeren können bei Hunden Magen-Darm-Verstimmungen hervorrufen. Das gilt ganz besonders dann, wenn Dein Hund keine Blaubeeren gewohnt ist. Auch zu große Mengen können wegen der vielen Ballaststoffe bei Hunden zu Verdauungsstörungen führen.
Daher ist es wichtig, dass Du Deinem Hund nur kleine Mengen Blaubeeren gibst und ihn langsam an Blaubeeren gewöhnst.
Erstickungs-Risiko bei kleinen Hunden
Wenn Du einen kleinen Hund hast, besteht die Möglichkeit, dass er sich an einer Blaubeere verschluckt. Das gilt ganz besonders für gefrorene Blaubeeren.
Wenn Du auf Nummer Sicher gehen willst, solltest Du für kleine Hunde die Blaubeeren zerdrücken.
Allergische Reaktionen auf Blaubeeren
Allergische Reaktionen auf Blaubeeren sind unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Wenn Du Deiner Fellnase zum ersten Mal Blaubeeren gibst, solltest Du ihn daher vorsichtshalber im Auge behalten und bei Reaktionen zum Tierarzt bringen.
Nicht alle Hunde sollten Blaubeeren essen
Wenn Dein Hund Probleme mit Nierensteinen hat oder schon einmal hatte, solltest Du ihm besser keine Blaubeeren geben. Sie enthalten Oxalsäure und können damit Kalzium-Oxalat-Steine begünstigen, schreibt Tierärztin TB Thompson.
Auch Hunde, die unter Diabetes leiden, sollten besser keine Blaubeeren essen. Obwohl Blaubeeren vergleichsweise wenig Zucker enthalten, können sie bei Diabetiker-Hunden Probleme mit der Blutzucker-Regulierung verursachen.
Wie viele Blaubeeren dürfen Hunde essen?
Auch wenn Blaubeeren durchaus gesund für Deinen Hund sind, solltest Du ihm nicht zu viel davon geben. Wissenschaftlich belegte Höchstmengen sind nicht zu finden, zudem reagiert jeder Hund anders.
Daher gilt für Blaubeeren: Weniger ist mehr!
Beginne mit wenigen Blaubeeren und achte darauf, wie Dein Hund sie verträgt. Als Obergrenze kannst Du 2–3 g Blaubeeren pro Kilogramm Körpergewicht des Hundes ansetzen.
Welche Blaubeeren für Hunde?
Sind alle Blaubeeren gut für Deinen Hund? Ich habe die wichtigsten Informationen für Dich zusammengetragen:
Frische Blaubeeren
Frische Blaubeeren kannst Du Deiner Fellnase bedenkenlos geben. Ideal sind Bio-Blaubeeren. Doch auch normale Blaubeeren aus dem Laden sind kein Problem.
Wasche die Blaubeeren gründlich, bevor Du sie Deinem Hund gibst.
Gefrorene Blaubeeren
Auch gefrorene Blaubeeren eignen sich für Hunde. Wenn Du einen kleinen Hund hast, solltest Du sie besser auftauen lassen, damit er sich nicht daran verschlucken kann.
Auch in pürierter Form eignen sich gefrorene Blaubeeren für Deinen Hund. Du kannst sie mit anderen Früchten wie zum Beispiel Apfel zusammen pürieren und sie Deinem vierbeinigen Freund im Sommer als gefrorenen Erfrischungs-Snack anbieten.
Getrocknete Blaubeeren
Getrocknete Blaubeeren werden auf einigen Hundeseiten als Geheimtipp bei Durchfall genannt. Allerdings weist die Tierärztin TB Thompson darauf hin, dass getrocknete Blaubeeren eine große Gefahr für Hunde darstellen können, da sie viel Flüssigkeit in Magen und Darm ziehen.
Dieses Wasser kann zu weichem Stuhl, Dehydration und lebensbedrohlichem Anstieg des Natriumspiegels im Blut führen.
Ich würde meinem Hund daher keine getrockneten Blaubeeren füttern.
Blaubeer-Konserven
Blaubeer-Konserven sind für Hunde nicht geeignet, da sie fast immer gezuckert sind.
Blaubeeren vom Wegesrand
Wilde Blaubeeren vom Wegesrand solltest Du unbedingt waschen, bevor Du sie Deinem Hund gibst. Das gilt übrigens auch, wenn Du sie selbst essen möchtest. Achte auch darauf, dass Dein Hund keine Blaubeeren vom Wegesrand nascht.
Es besteht die Gefahr, dass wild wachsende Blaubeeren durch den Kontakt mit Füchsen und Fuchskot mit Eiern des Fuchsbandwurms verunreinigt sind.
Der Fuchsbandwurm kann sowohl beim Menschen als auch beim Hund lebensbedrohliche Erkrankungen hervorrufen. Er gilt als einer der gefährlichsten Parasiten. Im Parasitenportal wird die Übertragung und die dadurch hervorgerufene Erkrankung ausführlich erklärt.
Dürfen Welpen Blaubeeren essen?
Grundsätzlich dürfen auch Welpen Blaubeeren essen. Allerdings solltest Du Welpen noch kleinere Mengen geben als einem ausgewachsenen Hund.
Nicht alle Hunde mögen Blaubeeren
Auch wenn Blaubeeren für Hunde unbedenklich und sogar gesund sind, mögen sie längst nicht alle Hunde. Unser Rauhaardackel Eddie zum Beispiel verweigert Blaubeeren konsequent. Sie scheinen einfach nicht seinen Geschmack zu treffen.
Endlich kommen wir zum interessanten Teil!
Wen interessiert es schon, ob Blaubeeren gesund sind, wenn sie nicht schmecken? Ihr glaubt gar nicht, wie oft Markus mir in den letzten Tagen eine Blaubeere vor die Nase gehalten hat. Der ist voll auf dem Gesundheitstrip!
Einmal habe ich – ihm zuliebe – sogar mal eine Beere in den Mund genommen. Hinterhältig, wie er ist, hatte er sie mit leckerem Joghurt eingerieben.
Aber ich bin ja ein schlauer Dackel. Ich habe den leckeren Joghurt heruntergelutscht und dann die Blaubeere wieder ausgespuckt, als er kurz weggeschaut hat.
– Eddie, der Rauhaardackel
Wenn Dein Hund keine Blaubeeren mag, kannst Du versuchen, sie unter sein Futter zu mischen oder mit etwas zu kombinieren, das er gerne mag. Allerdings solltest Du Deine Fellnase nicht dazu zwingen, Blaubeeren zu fressen.
Die gesundheitlichen Vorteile sind wissenschaftlich nicht belegt und Dein Hund kann auch hervorragend ohne Blaubeeren leben.
Weitere Lebensmittel und ihre Wirkung auf Hunde
- Äpfel
- Avocado
- Bananen
- Birnen
- Blaubeeren / Heidelbeeren
- Erdbeeren
- Gurken
- Haferflocken
- Himbeeren
- Kartoffeln
- Kiwi
- Kohlrabi
- Mais
- Paprika
- Spinat
- Trauben und Rosinen
- Walnüsse
- Wassermelone
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