Erdbeeren sind ein beliebter Snack und gelten für uns Menschen als sehr gesund. Doch wie sieht es mit unseren Vierbeinern aus? Solltest Du Deine Erdbeeren mit Deinem Hund teilen oder sind sie sogar gefährlich für ihn? In diesem Artikel habe ich für Dich alle Fakten zum Thema Hunde und Erdbeeren recherchiert und zusammengefasst.
Kurz gesagt dürfen Hunde Erdbeeren essen. Sie haben sogar gesunde Inhaltsstoffe für unsere Vierbeiner. Allerdings solltest Du Deinem Hund Erdbeeren nur als Snack und in kleinen Mengen geben, da sie zu Bauchschmerzen und Durchfall führen können.
- Was macht Erdbeeren gesund für Hunde?
- Welche Risiken haben Erdbeeren für Hunde
- Dürfen Hunde das Grüne an den Erdbeeren essen?
- Wie viele Erdbeeren dürfen Hunde essen?
- Wie Du Deinem Hund Erdbeeren geben kannst
- Welche Erdbeeren Du Deinem Hund nicht geben solltest
- Weitere Lebensmittel und ihre Wirkung auf Hunde
Was macht Erdbeeren gesund für Hunde?
Erdbeeren enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe, Antioxidantien und Ballaststoffe, die nicht nur für uns Menschen gesund sind, sondern von denen auch unsere Hunde profitieren. Die für Deine Fellnase wichtigsten Inhaltsstoffe von Erdbeeren habe ich hier für Dich zusammengefasst.
Erdbeeren enthalten relativ viel Vitamin C. Pro hundert Gramm sind es sogar mehr als in Zitronen. Vitamin C wirkt entzündungshemmend und stärkt das Immunsystem. Allerdings ist Vitamin C für Hunde weniger wichtig als für uns Menschen, da sie es selbst produzieren können.
Folsäure, genauer gesagt Folat, zählt zu den B-Vitaminen und ist in Erdbeeren ebenfalls enthalten. Insbesondere trächtige Hündinnen haben einen erhöhten Folsäurebedarf. Ansonsten ist laut Tiermedizin-Professor Jürgen Zentek eine Unterversorgung bei Hunden sehr selten.
Vitamin B1, auch Thiamin genannt, spielt für Hunde eine wichtige Rolle bei der Verwertung von Kohlenhydraten. Außerdem ist es wichtig für das zentrale Nervensystem unserer vierbeinigen Freunde. Ein Mangel wird als Beriberi bezeichnet. Er ist zwar selten, kann aber bei Vitamin-B1-armem Futter wie poliertem Reis, Weißmehl oder Süßwaren auftreten. Erdbeeren sind eine gute Vitamin-B1-Quelle für Hunde.
Erdbeeren enthalten viel Vitamin K, das für die Blutgerinnung unserer Hunde von Bedeutung ist. Ein Mangel ist bei erwachsenen Hunden selten, da sie offenbar Darmbakterien in sich tragen, die für unsere Fellnasen verwertbares Vitamin K produzieren. Antibiotika oder Störungen des Gallenflusses können allerdings einen Mangel begünstigen.
Das in Erdbeeren enthaltene Kalium wird von unseren Vierbeinern benötigt, um den osmotischen Druck zu regulieren. Zudem ist es wichtig für die Durchblutung und das Herz unserer Fellnasen.
Magnesium in Erdbeeren ist wertvoll für die Muskeln und Nerven des Hundes.
Erdbeeren enthalten Kupfer. Es ist im Körper des Hundes nur in sehr kleinen Mengen vorhanden und wird für die Blutbildung, Knorpelbildung und die Färbung der Haare benötigt.
Zink benötigen Hunde in erster Linie für ein gesundes Fell und eine funktionierende Fortpflanzung. Erdbeeren enthalten recht viel des für Hunde wertvollen Zinks.
Mangan könnte bei einem Mangel zu Fruchtbarkeitsstörungen und Skelettveränderungen führen. Allerdings sind Mangelzustände beim Hund nicht bekannt. Daher ist der Mangan-Gehalt der Erdbeere für Hunde eher nicht von Bedeutung.
Die in Erdbeeren enthaltenden Flavonoide haben eine antioxidative Wirkung und schützen vor freien Radikalen. Freie Radikalen können gesunde Zellen verändern und zerstören und so die Zellalterung begünstigen. Flavonoide können diese freien Radikale im Körper fangen und binden und so das Risiko schwerer Krankheiten wie Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.
Schließlich enthalten Erdbeeren viel Ballaststoffe. Damit regulieren sie die Verdauung, schützen Deine Fellnase vor Verstopfung und sind von Vorteil für die Darmgesundheit. Allerdings ist der Verdauungstrakt von Hunden anders aufgebaut als bei uns Menschen und zu viel Ballaststoffe können zu Durchfall und Bauchschmerzen führen.
Inhaltsstoff | Menge je 100 g |
---|---|
Vitamin C | 58,8 mg |
Folat | 0,024 mg |
Vitamin B1 | 0,024 mg |
Vitamin K | 0,022 mg |
Kalium | 153 mg |
Magnesium | 13 mg |
Kupfer | 0,048 mg |
Zink | 0,14 mg |
Mangan | 0,386 mg |
Ballaststoffe | 2 g |
Zucker | 4,89 g |
Energie | 32 kcal / 136 kJ |
Welche Risiken haben Erdbeeren für Hunde
Obwohl Erdbeeren viele auch für Hunde wertvolle Inhaltsstoffe enthalten, sind sie für unsere Vierbeiner nicht ohne Risiko. Die wichtigsten Risiken und Nebenwirkungen von Erdbeeren für Hunde habe ich hier für Dich zusammengefasst:
Magen-Darm-Verstimmung durch Erdbeeren
Wenn Dein Hund zu viele Erdbeeren frisst, kann das zu Magen-Darm-Verstimmungen und Durchfall führen. Eine Ursache dafür ist der hohe Zuckergehalt der Frucht, die genau genommen zu den Nüssen zählt.
Daher solltest Du Deinem Hund Erdbeeren immer nur in kleinen Mengen geben. Wenn Dein Hund noch nie Erdbeeren bekommen hat, solltest Du ganz genau beobachten, wie seine Verdauung darauf reagiert.
Allergien oder Unverträglichkeitsreaktionen
Allergien auf Erdbeeren sind selten, aber nicht unmöglich. Daher gilt: Wenn Dein Hund bisher nie Erdbeeren gegessen hat, beginne mit einer sehr kleinen Menge und halte ihn danach im Auge. Falls Du eine allergische Reaktion beobachtest, kontaktiere sofort Deinen Tierarzt.
Pestizidbelastung
Erdbeeren zählen zum sogenannten Schmutzigen Dutzend unter den Früchten, die die höchste Belastung mit Pestiziden aufweisen. Diese Pestizide sind nicht nur für uns Menschen, sondern auch für unsere Hunde schädlich.
Denke dabei insbesondere an den Größen- und Gewichtsunterschied. Unser Rauhaardackel Eddie wiegt rund 10 Kilogramm, das mittlere Gewicht eines erwachsenen deutschen Mannes liegt laut Statista bei 85,8 Kilogramm. Die Pestizide auf einer Erdbeere verteilen sich also auf einen viel kleineren Körper und sind damit im Organismus höher konzentriert.
Boah echt jetzt? Verrät der hier wirklich einfach so mein Gewicht?!
Und dann nimmt er einen „durchschnittlichen deutschen Mann“, weil er sein eigenes Gewicht nicht verraten will?
Und wahrscheinlich denkt er auch noch, dass ich das alles nicht mitbekomme!
Ich würde Euch ja sein Gewicht aus Rache verraten. Aber er stellt sich ja nur auf die Waage, wenn die Badezimmertüre geschlossen ist und ich nicht gucken kann.
– Eddie, der Rauhaardackel
Am besten gibst Du Deiner Fellnase Bio-Erdbeeren oder ungespritzte Erdbeeren aus dem eigenen Garten. Auf jeden Fall solltest Du die Erdbeeren für Deinen Hund gründlich waschen.
Keine Erdbeeren für Hunde mit Diabetes
Wenn Dein Hund unter Diabetes leidet, solltest Du ihm keine Erdbeeren geben. Der Grund ist der relativ hohe Zuckergehalt der Erdbeere.
Ähnliches gilt, wenn Dein Hund übergewichtig ist. Auch dann ist der Zucker in der Erdbeere nicht optimal für ihn.
Dürfen Hunde das Grüne an den Erdbeeren essen?
Grundsätzlich ist das Grüne an Erdbeeren für Hunde nicht giftig. Allerdings könnte es das Risiko einer allergischen Reaktion verstärken.
Dazu kommt, dass das Grüne und der Stiel der Erdbeere bitter schmecken. Am besten entfernst Du das Grün, bevor Du Deinem Hund eine Erdbeere gibst.
Wie viele Erdbeeren dürfen Hunde essen?
Erdbeeren sind in kleinen Mengen gesund für Hunde. Zu viele Erdbeeren können aber schnell zu Bauchschmerzen und Durchfall führen.
Als Faustregel gilt, dass Hunde höchstens ein Gramm Erdbeeren pro Kilo Körpergewicht bekommen dürfen. Unser Eddie mit seinen 10 Kilogramm dürfte also 10 Gramm Erdbeeren essen.
‚Erdbeeren‘ ist dabei allerdings der falsche Begriff. Bei einem durchschnittlichen Gewicht einer Erdbeere von 20 Gramm, sollte ein 10 Kilogramm schwerer Hund wie Eddie nur eine halbe Erdbeere essen.
Wie Du Deinem Hund Erdbeeren geben kannst
Grundsätzlich kannst Du Deinem Hund frische Erdbeeren roh geben. Auch gefrorene Erdbeeren eignen sich für Hunde. Wenn Du sichergehen möchtest, dass sich Deine Fellnase daran nicht verschluckst, solltest Du sie vorher auftauen.
Erdbeeren eignen sich hervorragend als Snack oder Belohnung. Denke aber daran, dass Du die oben genannte Menge von 1 g / kg Körpergewicht pro Tag nicht überschreiten solltest.
Alternativ kannst Du Erdbeeren auch als Topping auf das Futter Deiner Fellnase geben. Am besten schneidest oder pürierst Du sie dafür.
Im Sommer kannst Du klein geschnittene oder pürierte Erdbeeren mit Joghurt vermischen und in einer Eis-am-Stiel-Form einfrieren. Daran zu lecken, bietet Deinem Hund im Sommer eine angenehme Erfrischung.
Achte dabei aber unbedingt auf die Menge, damit Dein Hund nicht zu viel Erdbeeren und Zucker zu sich nimmt. Außerdem solltest Du darauf achten, dass Deine Fellnase das Eis wirklich leckt und nicht abbeißt. Denn wenn das Eis erst im Magen schmilzt, kann die Kälte zu einer Magenschleimhaut-Entzündung führen, die sich im Winter häufig als Schneegastritis äußert.
Welche Erdbeeren Du Deinem Hund nicht geben solltest
Während frische und gefrorene Erdbeeren für Hunde in Ordnung sind, gibt es einige Formen von Erdbeeren, die Du Deiner Fellnase besser nicht geben solltest. Die wichtigsten habe ich hier für Dich zusammengefasst.
Erdbeeren im Glas
Erdbeeren im Glas oder in der Dose solltest Du Deinem Hund nicht geben. Der Grund liegt darin, dass diese Konserven in der Regel gezuckert sind und damit noch mehr Zucker enthalten, als das bei frischen Erdbeeren ohnehin schon der Fall ist.
Erdbeermarmelade
Erdbeermarmelade ist für Deinen Hund zwar nicht giftig, aber wegen des hohen Zuckergehalts für Hunde ebenfalls nicht geeignet.
Wenn mal etwas Marmelade vom Frühstückstisch fällt und Dein Hund daran leckt, wird es ihn also nicht umbringen.
Als Snack würde ich unserem Eddie allerdings keine Erdbeermarmelade geben, da ich die Verantwortung für eine gesunde Ernährung trage. Eddie kann sich nicht bewusst für gesundes Futter entscheiden, darum ist es meine Aufgabe darauf zu achten, dass er nicht zu viel Zucker zu sich nimmt.
Verpackte Erdbeerprodukte
Grundsätzlich solltest Du Deinem Hund keine industriell hergestellten Produkte mit Erdbeeren geben. Zum einen enthalten viele dieser Produkte keine echten Erdbeeren, sondern vielmehr Erdbeeraroma.
Zum anderen enthalten industriell hergestellte Produkte oft eine lange Liste von Zusatzstoffen. Diese mögen für uns Menschen unbedenklich sein. Doch bei unseren Vierbeinern kann das ganz anders aussehen.
Und schließlich enthalten viele dieser Produkte viel zugesetzten Zucker. Noch schlimmer sind allerdings zugesetzte Süßstoffe.
Achtung Süßstoff
Einer der für uns Menschen weitgehend unbedenklichen Zusatzstoffe ist der Süßstoff Xylit bzw. Xylitol (E 967). Für Hunde ist dieser Süßstoff hochgiftig und kann schon in kleinen Mengen zu einer lebensbedrohlichen Unterzuckerung und zu akutem Leberversagen führen. (Quelle: CliniTox)
Wenn Dein Hund auch nur kleine Mengen eines Produkts mit Xylit bzw. Xylitol gefressen hat, solltest Du mit ihm sofort zum Tierarzt fahren. Bei einer frühen und schnellen Behandlung hat dieser eine Chance, Deinem vierbeinigen Freund das Leben zu retten.