Kohlrabi ist ein bei uns Menschen ein beliebtes Gemüse – gekocht als Beilage oder roh als Snack zwischendurch. Wenn Du Kohlrabi magst, fragst Du Dich vielleicht, ob Du auch Deinem Hund etwas davon abgeben darfst. In diesem Artikel habe ich die wichtigsten Informationen zum Thema Kohlrabi für Hunde recherchiert und zusammengefasst.
Kurz gesagt dürfen Hunde Kohlrabi essen. Kohlrabi hat sogar viele gesunde Inhaltsstoffe. Allerdings ist Kohlrabi für Hunde recht schwer verdaulich. Manche Hunde sollten sogar gar kein Kohlrabi bekommen.
Was macht Kohlrabi gesund für Hunde?
In Kohlrabi sind viele wertvolle Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Nicht alle davon sind für Hunde von essenzieller Bedeutung.
B-Vitamine sollen helfen, den Stoffwechsel zu regulieren. Die im Kohlrabi enthaltenen Mengen sind allerdings deutlich niedriger als zum Beispiel im Fleisch, das auf dem Speiseplan des Hundes normalerweise eine größere Rolle spielt.
Vitamin C wird ebenfalls häufig als wichtiges Vitamin im Kohlrabi genannt. Allerdings ist Vitamin C für Hunde weitaus weniger bedeutsam als für uns Menschen. Tiermedizin-Professor Jürgen Zentek erklärt in seinem Buch Ernährung des Hundes*, dass Hunde – anders als wir Menschen – Vitamin C selbst produzieren können.
Eisen ist wichtig für die Bildung von roten Blutkörperchen. Allerdings ist auch der Eisengehalt im Kohlrabi deutlich geringer als in Fleisch.
Kalium ist wichtig für das Herz des Hundes. Auch hier gilt, dass die Konzentration im Kohlrabi nicht höher ist als in Fleisch.
Magnesium wird von den Muskeln und Nerven des Hundes benötigt. Der Magnesium-Gehalt im Kohlrabi ist ähnlich hoch wie im Fleisch.
Wirklich gut schneidet Kohlrabi beim Kalzium ab. Hier liegt der Wert mit 50 mg / 100 g deutlich über dem von Fleisch mit 1–20 mg / 100 g. (Quelle: Jürgen Zentek, Ernährung des Hundes*). Kalzium ist wichtig für die Knochen und Zähne Deiner Fellnase.
Das im Kohlrabi enthaltene Pektin ist ein wertvoller Ballaststoff. Es kann günstig auf die Darmflora von Hunden wirken, da es im Dickdarm von Bakterien fermentiert wird.
Welche Risiken hat Kohlrabi für Hunde?
Durchfall und Blähungen
Wenn Dein Hund zu viel Kohlrabi frisst, kann ihm das – wie manchen Menschen auch – auf die Verdauung schlagen. Durchfall und Blähungen sind als Folge nicht nur unangenehm für Dich als Hundehalter, sondern bereiten Deiner Fellnase auch Schmerzen.
Daher solltest Du Kohlrabi immer nur in kleinen Mengen geben. Das gilt insbesondere dann, wenn Dein Hund bisher noch keinen Kohlrabi bekommen hat. Fange dann auf jeden Fall vorsichtig an und beobachte, wie Dein vierbeiniger Freund auf diese Kohlart reagiert.
Oxalsäure bei Nierensteinen
Kohlrabi enthalt Oxalsäure, die bei manchen Hunden die Bildung von Kalzium-Oxalat-Nierensteinen begünstigen kann. Die Konzentration im Kohlrabi ist zwar geringer als zum Beispiel in Himbeeren. Wenn Deine Fellnase schon einmal Probleme mit Nierensteinen hatte, solltest Du den Ernährungsplan besser mit Deinem Tierarzt besprechen.
Dalmatiner und Purin
Aufgrund einer Genmutation können purinreiche Lebensmittel bei Dalmatinern zu Harnsteinen bzw. Nierensteinen führen. Kohlrabi zählt zwar zu den purinreicheren Gemüsen, enthält aber im Vergleich zu Fleisch und speziell Innereien noch relativ wenig Purin. Auch hier gilt: Wenn Du einen Dalmatiner hast, besprich die optimale Ernährung sicherheitshalber mit Deinem Tierarzt.
Wie viel Kohlrabi dürfen Hunde essen?
Grundsätzlich solltest Du Kohlrabi Deinem Hund nur in kleinen Mengen geben. Es sollte auf dem Speiseplan Deines Hundes eine Beilage oder kleiner Snack für zwischendurch sein. Kohlrabi eignet sich nicht als Hauptmahlzeit für Vierbeiner.
Eine direkte Mengenempfehlung für Kohlrabi existiert nicht. Professor Zentek empfiehlt im Buch Ernährung des Hundes* bei Möhren nicht mehr als 15 g je Kilogramm Körpergewicht. Wegen der Gefahr von Magen-Darm-Beschwerden würde ich auch bei Hunden, die Kohlrabi gut vertragen, noch unter diesem Wert bleiben.
Wie sollte Kohlrabi für Hunde zubereitet werden?
Wenn Du Deinem Hund Kohlrabi geben möchtest, fragst Du Dich vielleicht, wie Du Kohlrabi für Deine Fellnase am besten zubereitest und welche Teile vom Kohlrabi Du verwenden kannst.
Gekochte oder rohe Kohlrabi für Deinen Hund?
Grundsätzlich können Hunde Kohlrabi sowohl roh als auch gekocht fressen. Gekocht ist er allerdings etwas verträglicher. Durch das Kochen sinkt die Gefahr von Magen-Darm-Beschwerden bei Deiner Fellnase.
Dürfen Hunde die Schale vom Kohlrabi essen?
Die Schale vom Kohlrabi kannst Du Deinem Hund genauso bedenkenlos geben wie den Kohlrabi selbst. Direkt unter der Schale sitzen viele Nährstoffe und Vitamine. Wenn Du Deiner Fellnase die Schale vom Kohlrabi geben möchtest, solltest Du sie allerdings gründlich waschen.
Können Hund auch die Blätter vom Kohlrabi bekommen?
Grundsätzlich können Hunde auch die Blätter des Kohlrabis fressen. Allerdings sind sie etwas schwerer verdaulich als die Knolle selbst. Daher solltest Du bei der Menge noch vorsichtiger sein. Auch die Blätter solltest Du gründlich waschen, bevor Du sie Deiner Fellnase gibst.
Dürfen Welpen Kohlrabi essen?
Kurz gesagt dürfen auch Welpen Kohlrabi essen. Allerdings solltest Du einem Welpen nur sehr kleine Mengen geben. Auch in Relation zum Körpergewicht sollten die Mengen deutlich geringer sein als bei einem erwachsenen Hund.
Nicht jeder Hund mag Kohlrabi
Du möchtest Kohlrabi mit Deiner Fellnase teilen, doch Dein Hund mag keinen Kohlrabi? Das ist nicht schlimm, denn Kohlrabi sind für die Gesundheit Deines Hundes nicht unverzichtbar. Außerdem sind die gesundheitlichen Vorteile von Kohlrabi für Hunde wissenschaftlich nicht belegt.
Du kannst also den individuellen Geschmack Deines Vierbeiners ohne Bedenken respektieren. Gib ihm einfach einen anderen Snack oder versuche, ob er anderes Gemüse lieber mag.
Natürlich kannst Du auch versuchen, Kohlrabi unter das Futter zu mischen oder beobachten, ob Dein Hund Gemüse nur in bestimmten Situationen nicht mag. Wenn unser Rauhaardackel Eddie etwa Schinken oder Hühnchen riecht, rührt er Gemüse wie Kohlrabi oder Gurke nicht mehr an. In anderen Situationen nimmt er schon mal ein kleines Stückchen.
Was Herrli hier wieder erzählt. Als würde der Gemüse essen, wenn Steak daneben liegt!
Na ja, ein bisschen schon. Aber wenn er langsam satt wird, isst er immer das Steak auf und nie das Gemüse. Sehr zu meinem Unmut übrigens. Beim Steak würde ich ihm nämlich liebend gerne helfen!
– Eddie, der Rauhaardackel