Es hat bei Dir geschneit und Du gehst mit Deinem Hund im Schnee spazieren? Oder Ihr tollt im Schnee herum und Dein Hund jagt vielleicht sogar einem Schneeball hinterher? Vielleicht fragst Du Dich dann, ob Hunde Schnee fressen dürfen. Ich habe in diesem Artikel alle Informationen dazu zusammengetragen.
Grundsätzlich sollen Hunde keinen Schnee fressen! Der kalte Schnee und insbesondere im Schnee enthaltene Stoffe wie Split, Streusalz oder andere Taumittel können bei Deinem Hund eine sogenannte Schneegastritis auslösen.
Verunreinigter Schnee muss nicht unbedingt gefressen werden. Auch wenn Dein Hund sich Schneeklumpen von den Pfoten leckt, kann er dabei Verunreinigungen und auch viel kalten Schnee aufnehmen.
Was passiert, wenn ein Hund Schnee frisst?
Schnee zu fressen, klingt zunächst einmal harmlos. Schließlich ist Schnee nur gefrorenes Wasser und das kann Hund ja auch problemlos trinken.
Wenn Dein Hund beim Spielen ein kleines bisschen sauberen Schnee herunterschluckt, wird ihm das wahrscheinlich auch nicht schaden. Problematisch sind allerdings größere Mengen, da der kalte Schnee die Magenschleimhaut Deiner Fellnase reizen kann.
Noch schlimmer ist verunreinigter Schnee. Streusalz enthält oft Frostschutzmittel, das giftig für Hunde ist. Auch Split kann den Magen Deines Hundes reizen.

Verunreinigter oder zu viel kalter Schnee können zu einer Magenschleimhaut-Entzündung führen, die für Hunde schmerzhaft ist. Wird eine Magenschleimhaut-Entzündung durch das Fressen von Schnee verursacht, spricht man von einer Schneegastritis.
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Symptome einer Schneegastritis beim Hund
Nicht jeder Hund bekommt automatisch eine Schneegastritis, wenn er einmal Schnee gefressen hat. Allerdings solltest Du im Winter, wenn Du mit Deinem vierbeinigen Freund im Schnee unterwegs bist, auf folgende Symptome achten:
- Appetitlosigkeit
- erhöhter Speichelfluss
- Ruhelosigkeit
- Husten
- Bauchschmerzen
- gekrümmter Rücken
- fester, harter Bauch
- Bauch-Geräusche („Glucksen“)
- Durchfall, möglicherweise sogar mit Blut
- Erbrechen, möglicherweise sogar mit Blut
- Fieber
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Was tun bei Schneegastritis?
Wenn Du bei Deinem Hund eine Schneegastritis vermutest, solltest Du ihn zunächst einmal nicht füttern. Zeigt Dein Hund schwere Symptome wie blutigen Durchfall, blutiges Erbrechen oder Fieber, suche bitte so schnell wie möglich einen Tierarzt auf. Dieser kann die Schneegastritis mit Medikamenten behandeln.
Bei leichten Symptomen solltest Du Deinen Hund nach 24 Stunden zunächst mit kleinen Portionen Schonkost füttern. Die könnte zum Beispiel aus weich gekochtem Reis, gekochten Möhren, Haferflocken, Hüttenkäse, Quark oder gegartem mageren Geflügel bestehen.
Achte darauf, dass Deine kranke Fellnase viel trinkt, da sie durch das Erbrechen und den Durchfall viel Flüssigkeit verliert. Gönne Deinem vierbeinigen Freund Ruhe und beschränke die Gassi-Runden auf das Nötigste.
Auch wenn Dein Hund nur milde Symptome einer Schneegastritis zeigt: Klingen sie nicht nach wenigen Tagen ab, suche mit Deiner Fellnase einen Tierarzt auf!

Warum fressen Hunde gerne Schnee?
Vielleicht fragst Du Dich jetzt, warum Hunde gerne Schnee fressen. Die Ursachen, warum Hunde positiv auf Schnee reagieren, sind ähnlich wie bei uns Menschen.
Ein wichtiger Aspekt ist die Neugierde. Schnee ist für die meisten Hunde etwas Besonderes, da er in unseren Breitengraden nicht alle Tage vorkommt. Dieses weiße und fluffige Etwas will erkundet werden und animiert manche Hunde zum Hineinbeißen.

Schnee ist etwas Tolles! Ich liebe es, im Schnee zu toben und zu schnüffeln!
Einmal habe ich einen Schneeball in mein Maul genommen. Das fand Herrli gar nicht lustig. Damals habe ich das nicht verstanden.
Aber jetzt, wo ich hier von der bösen Schneegastritis lese, verstehe ich, warum Herrli so reagiert hat!
– Eddie, der Rauhaardackel
Eine weitere Ursache ist das wilde Spielen im Schnee. Wie viele Menschen auch, lieben es manche Hunde, im Schnee zu toben. Wir Menschen machen zum Beispiel eine Schneeballschlacht. Ein geworfener Schneeball kann Hunde dazu animieren, ihn zu fangen oder zu apportieren. Dabei fressen Hunde schnell Schnee.
Manche Hunde scheinen auch einfach das Gefühl zu mögen, wenn der Schnee im Maul schmilzt. Dabei schlucken sie den Schnee oder das frisch geschmolzene und kalte Wasser natürlich auch herunter.
Wie gewöhne ich meinem Hund das Schneefressen ab?
Um Deinen Hund vor einer Schneegastritis zu schützen, solltest Du ihm das Schneefressen abgewöhnen. Doch das klingt vielleicht einfacher gesagt als getan. Daher habe ich hier einige Tipps für Dich, wie Du Deine Fellnase vom Schneefressen abhalten kannst.

Der wichtigste und einfachste Tipp lautet: Mache nichts, was Deinen Hund zum Schneefressen animiert. Werfe keine Schneebälle nach oder für Deinen Hund. Veranstalte keine Schneeballschlacht mit anderen Menschen, wenn Dein Hund dabei ist und ihnen hinterherjagen könnte.
Lasse Deinen Hund im Winter nicht aus den Augen! Wenn Du mit ihm im Schnee spazieren gehst, achte darauf, wie er sich verhält. Lasse Dich nicht von Telefonaten oder Nachrichten auf Deinem Smartphone ablenken. Die Zeit mit Deiner Fellnase gehört nur Euch! Was eigentlich selbstverständlich sein sollte, gilt im Winter ganz besonders.

Unser Rauhaardackel Eddie schnüffelt zum Beispiel gerne im Schnee. Manchmal bekommt man das Gefühl, dass er den Schnee bis tief in die Nase zieht, um ihn dann wieder herauszublasen. Das ist für mich in Ordnung, solange er nicht versucht, den Schnee zu fressen oder aufzulecken. Dann greife ich ein und halte ihn davon ab.
Trainiere ein sicheres „Aus“! Das hilft nicht nur im Winter, wenn Deine Fellnase Schnee frisst. Ein sicheres „Aus“ benötigst Du auch, wenn Dein Hund andere für ihn lecker erscheinende Dinge, Essensreste oder im schlimmsten Fall einen Giftköder vom Boden aufnimmt.
Nimm Deinen Hund im Winter an die Leine. So kannst Du ihn besser führen und von verunreinigtem Schnee fernhalten oder wegziehen. Das Gute im Schnee ist ja, dass diese Verunreinigungen farblich meist gut zu erkennen sind.
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