Dürfen Hunde Trauben und Rosinen essen?

Dürfen Hunde Trauben essen? Sind Trauben giftig für Hunde? – Wichtiges Wissen

Du fragst Dich, ob Trauben gut oder schlecht für Deinen Hund sind? Vielleicht hat Dein Hund gerade Trauben oder Rosinen genascht und Du willst wissen, was nun zu tun ist? Ich habe die wichtigsten Informationen recherchiert und in diesem Artikel für Dich zusammengefasst.

Kurz gesagt dürfen Hunde keine Trauben essen. Trauben sind für Hunde giftig und können zu neurologischen Schäden und tödlichem Nierenversagen führen. Das heißt: Wenn Dein Hund Trauben oder Rosinen gefressen hat, ist das ein Notfall.

Warum sind Trauben giftig für Hunde?

Warum Trauben für Hunde giftig sind, ist bislang noch nicht wissenschaftlich geklärt. Es konnte bisher kein Giftstoff ausgemacht werden, der das Nierenversagen bei Hunden auslöst. Dazu kommt, dass auch nicht jeder Hund mit Nierenversagen reagiert, wenn er Trauben oder Rosinen gefressen hat.

Die Tierärztin Dorothea Usselmann berichtet im Tagungsband des 5. Leipziger Tierärztekongress sogar von einem Fall, in dem drei Hunde die gleiche Menge von den gleichen Trauben gefressen haben. Dennoch trat nur bei einem Hund akutes Nierenversagen auf.

Es lässt sich also nicht vorhersagen, wie Dein Hund auf Trauben oder Rosinen reagiert.

Welche Trauben sind giftig für Hunde?

Grundsätzlich sind alle Trauben und Rosinen giftig für Hunde. Dabei ist es egal, ob es sich um Weintrauben, kernlose Trauben, grüne oder rote Trauben handelt. Auch woher die Trauben kommen, spielt keine Rolle. Ungespritzte Trauben aus dem eigenen Garten sind genauso gefährlich wie Trauben aus dem Supermarkt.

Noch gefährlicher sind alle Arten von getrockneten Trauben. Rosinen, Sultaninen oder Korinthen enthalten kaum Flüssigkeit. Dadurch ist der – bisher noch unbekannte – Giftstoff in ihnen stärker konzentriert.

Müsli ist für uns ein gesunder Snack. Für Hunde ist es wegen der Rosinen eine tödliche Gefahr
Müsli ist für uns ein gesunder Snack. Für Hunde ist es wegen der Rosinen eine tödliche Gefahr

In welcher Menge sind Trauben giftig für Hunde?

Da nicht alle Hunde gleich auf Trauben und Rosinen reagieren, lässt sich keine unbedenkliche Menge angeben. Tierärztin Ullmann nennt für Rosinen eine Dosis zwischen 2,8 und 57 Gramm je Kilogramm Körpergewicht und für Trauben zwischen 19,6 und 148,4 Gramm je Kilogramm Körpergewicht.

Allerdings erwähnt sie auch einen Fall, in dem lediglich 4–5 Weintrauben bei einem 8 Kilogramm schweren Hund ein Nierenversagen ausgelöst haben.

Für Dich bedeutet das: Wenn Dein Hund Trauben oder Rosinen frisst, ist das unabhängig von der Menge immer ein Notfall.

4–5 Trauben haben in einem Fall bei einem 8 kg schweren Hund akutes Nierenversagen ausgelöst
4–5 Trauben haben in einem Fall bei einem 8 kg schweren Hund akutes Nierenversagen ausgelöst

Die Symptome einer Traubenvergiftung beim Hund

Ein typisches Symptom einer Traubenvergiftung ist es, wenn sich Dein Hund übergibt. Möglicherweise hast Du nicht mitbekommen, dass Dein Hund Trauben oder Rosinen gefressen hat. Wenn Du im Erbrochenen Reste von Trauben oder Rosinen findest, solltest Du sofort Deinen Tierarzt kontaktieren.

Weitere Symptome sind Lethargie, Appetitlosigkeit, Durchfall und verminderte Urinproduktion.

Was tun, wenn mein Hund Trauben oder Rosinen gefressen hat?

Dein Hund hat Trauben oder Rosinen gefressen? Dann empfehle ich Dir folgende Schritte:

  1. Durchatmen und Ruhe bewahren! Du hast jetzt die Aufgabe, Deinem vierbeinigen Freund zu helfen. Wenn Du in Panik verfällst, richtest Du vermutlich mehr Schaden als Nutzen an.
  2. Rufe Deinen Tierarzt an. Erkläre ihm, wie viele Trauben oder Rosinen Dein Hund gefressen hat. Falls Dein Tierarzt nicht erreichbar ist, rufe den Notdienst oder die nächste Tierklinik an.
  3. Packe Deinen Hund ins Auto und bringe ihn zügig zum Tierarzt. Fahre aber auch in dieser Situation vorsichtig! Ein Unfall hilft weder Deiner Fellnase noch Dir!
  4. Folge den Empfehlungen Deines Tierarztes.

Vermutlich wird Dein Tierarzt Deinem Hund ein Mittel geben, das ihn erbrechen lässt, um die giftigen Trauben aus dem Körper zu entfernen. Trauben und Rosinen verbleiben bei Hunden vergleichsweise lange im Magen. Daher kann es auch noch helfen, wenn Dein Hund auch Stunden nach dem Fressen der Trauben oder Rosinen erbricht.

Allerdings solltest Du Deinen Hund nicht selbst zum Erbrechen bringen. Überlasse das Deinem Tierarzt. Er hat die entsprechende Erfahrung!

Wahrscheinlich wird der Tierarzt Deinen Hund zur Beobachtung in der Praxis oder Klinik behalten wollen. Eventuell wird Dein Tierarzt Aktivkohle geben, um die Giftstoffe im Darm zu binden. Möglicherweise sind auch Infusionen oder sogar eine Dialyse erforderlich.

Eine Infusion kann nötig sein, um Deinem Hund zu helfen, das Gift der Trauben aus dem Körper zu bringen.
Eine Infusion kann Deinem Hund helfen, das Gift der Trauben aus dem Körper zu bringen.

Auch wenn Dein Hund im Moment quicklebendig wirkt, kannst Du nicht wissen, wie Dein Hund auf Trauben oder Rosinen reagiert. Daher solltest Du auch keinesfalls einfach abwarten, ob er Symptome entwickelt.

Damit er kein Nierenversagen erleidet oder zumindest schnell wieder gesund wird, ist es entscheidend, möglichst früh zu handeln.

Einer Traubenvergiftung vorbeugen

Trauben und Rosinen sind gefährlich für Deine Fellnase. Daher habe ich noch einige Tipps für Dich zusammengetragen, wie Du einer Trauben- oder Rosinenvergiftung vorbeugen kannst.

  1. Lagere Trauben nur außerhalb der Reichweite Deines Hundes. Wenn Du einen großen Hund hast, kann das bedeuten, dass Du sie nicht in der Obstschale auf dem Tisch, sondern besser im Schrank aufbewahren solltest.
  2. Sei besonders vorsichtig mit Rosinen. Die Tüte mit Rosinen oder Studentenfutter gehört nicht unbeaufsichtigt auf den Couch-Tisch – selbst dann nicht, wenn Deine Fellnase normalerweise nicht vom Tisch nascht.
  3. Achte auf Lebensmittel, die Trauben oder Rosinen enthalten. Viele Lebensmittel enthalten Trauben oder Rosinen. Dazu zählen viele Süßigkeiten, von denen Du Deine Fellnase ohnehin fernhalten solltest. Oft sind Rosinen auch im Müsli enthalten. Lasse solche Lebensmittel niemals offen stehen, wenn Du den Raum verlässt.
  4. Denke auch an Trauben im Garten. Viele Gartenbesitzer haben Weinreben im Garten. Wenn Du Reben im Garten hast, solltest Du Vorkehrungen treffen, damit Dein Hund keine Trauben vom Strauch stibitzen kann. Du kannst zum Beispiel schon im Frühjahr die unteren Blüten abschneiden oder den Bereich um Deine Weinreben abtrennen.
  5. Kläre Familienmitglieder und Freunde auf. Wissen ist der beste Schutz. Durch Aufklärung verhinderst Du, dass ein Familienmitglied oder Freunde es gut meinen und Deiner Fellnase ein bisschen „gesundes Obst“ zum Naschen geben wollen. Teile diesen Artikel auch gerne mit anderen Hundebesitzern, um auch ihre Fellnasen vor der Gefahr durch Trauben und Rosinen zu schützen.
Eddie der Rauhaardackel

Wow, heute habe ich echt was gelernt. Dass Trauben und Rosinen so gefährlich für uns Hunde sein können, wusste ich nicht.

Zum Glück passen Herrli und Frauli gut auf und sorgen dafür, dass ich nicht in einem Fress-Flash doch mal Trauben oder Rosinen zu mir nehme.

Das Thema ist wichtig und alle Hundehalter sollten davon wissen! Bitte teile diesen Artikel und schütze noch mehr Hunde vor den bösen Trauben und Rosinen!

– Eddie, der Rauhaardackel

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