Wenn sich Dein Hund übergeben muss, bist Du sicher schockiert. So war es bei mir, als unser Dackel Eddie zum ersten Mal gelben Schaum erbrochen hat. Ich wusste in diesem Moment gar nicht, wie ich ihm helfen kann. Damit Dir das nicht so geht, habe ich die wichtigsten Informationen zum Thema Hund erbricht gelb für Dich recherchiert und zusammengefasst.
Wenn Dein Hund gelb erbricht, ist das in vielen Fällen harmlos. Erbricht Dein Hund immer wieder, oder verschlechtert sich sein Allgemeinzustand, solltest Du allerdings einen Tierarzt aufsuchen.
Das Wichtigste in Kürze
- gelbes Erbrechen beim Hund ist oft harmlos
- heruntergeschluckte Fremdkörper können eine Ursache sein
- die gelbe Farbe wird in der Regel durch Gallenflüssigkeit und Magensäure verursacht
- bei wiederholtem Erbrechen oder verschlechtertem Allgemeinzustand schnell zum Tierarzt
Warum ist das Erbrochene gelb?
Gelbes Erbrochenes beim Hund deutet darauf hin, dass Dein Hund mit leerem Magen erbricht. Daher ist es meist auch schleimig oder schaumig und Dein Hund erbricht eher kleine Mengen.
Die gelbe Farbe des Erbrochenen kommt in der Regel von der Gallenflüssigkeit und Magensäure, die sich im Magen befinden.
Ursachen, warum Dein Hund sich gelb übergibt
Wenn Dein Hund gelben Schleim oder gelben Schaum erbricht, können dahinter vielfältige Ursachen stecken. Die wichtigsten Ursachen habe ich hier für Dich zusammengefasst.
Fremdkörper
Das war bei unserem Rauhaardackel Eddie bisher immer die Ursache, wenn er gelb erbrochen hat. Er hat nämlich eine ziemlich schlechte Angewohnheit: Bei manchen Stofftieren kaut er kleine Schaumstoff-Körperteile in Windeseile ab und schluckt sie herunter.
Bisher sind sie zum Glück immer wieder hochgekommen. Die Geräuschkulisse und der Anblick eines kotzenden Hundes gehen jedoch immer sehr nahe. Während des Erbrechens scheint er ernsthaft zu leiden, um danach wieder putzmunter zu wirken.
Jaja, das Thema verschlucken von Gegenständen. Darin bin ich leider wirklich ein ganz Großer.
Und ich mache Herrli und Frauli damit immer wieder Sorgen. Einmal habe ich von einem neuen Spielzeug innerhalb kürzester Zeit beide Ärmchen abgebissen und runtergeschluckt – und das natürlich am Feiertag! Da war gleich Alarm, sag ich Euch!
Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie erleichtert Herrli und Frauli waren, als ich gelben Schleim mit den beiden Schaumstoff-Teilen gekotzt habe. Ich glaube, Herrli hat sogar ein Foto von den Ärmchen in der gelben Kotze gemacht.
– Eddie, der Rauhaardackel
Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
Auch bei einer Magenschleimhautentzündung kann Dein Hund sich mit gelbem Schleim übergeben. Hier kann die Farbe allerdings auch braun oder weiß sein. Häufig kommen zum Erbrechen dann noch weitere Symptome wie Appetitlosigkeit, Gurgeln im Bauch oder Durchfall dazu.
Bemerkst Du bei Deinem Hund diese Symptome, gehe mit ihm zum Tierarzt!
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Vergiftung
Auch eine Vergiftung kann die Ursache sein, wenn ein Hund sich gelb übergibt. Wenn Du den Verdacht einer Vergiftung hast, solltest Du mit Deinem Hund sofort zum Tierarzt! Hat Dein Tierarzt nicht geöffnet, gehe zum Notdienst oder in eine Tierklinik. Bei Vergiftungen zählt jede Minute!
Das kann etwa der Fall sein, wenn Dein vierbeiniger Freund kurz vorher auf der Gassirunde etwas vom Wegesrand gefressen hat. Oder wenn Dein Hund Lebensmittel „genascht“ hat, die für ihn gefährlich sind.
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Early Morning Vomiting
Erbricht Dein Hund immer morgens in der Früh, kann das sogenannte „Early Morning Vomiting“ (auf Deutsch: Früh-Morgens-Übergeben) dahinterstecken. Der Magen Deines Hundes ist dann lange leer und kann daher übersäuern. Das verursacht bei Deiner Fellnase einen Brechreiz.
In diesem Fall ist die Lösung zum Glück einfach: Gib Deinem Hund spätabends noch einen kleinen Snack oder füttere ihn in abends generell später. Dadurch ist der Magen Deiner Fellnase kürzer leer und das Risiko einer Übersäuerung sinkt.
Unter Early Morning Vomiting hatte ich mir irgendwie was anderes vorgestellt.
Ich dachte, das betrifft die menschlichen Teenager, wenn sie abends zu lange und mit viel zu viel Alkohol gefeiert haben.
Jetzt habe ich gelernt, dass es das auch bei uns Hunden gibt. Zum Glück bin ich davon nicht betroffen. Aber ich bin ja auch nicht so das Party-Animal. Vielleicht liegt es daran?
– Eddie, der Rauhaardackel
Hund hat Gras gefressen
Wenn Dein Hund Gras gefressen hat, kann es sein, dass ihm Grashalme im Hals stecken und ihn reizen. Auch dann kann es sein, dass Dein Hund erbrechen muss. Ist sein Magen leer, kann es sein, dass er gelben Schaum oder gelben Schleim erbricht.
In diesem Fall sollte das Erbrechen nur einmalig auftreten. Dann ist es harmlos, wenn Dein Hund sich gelb übergibt.
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Stress
Auch Stress kann dazu führen, dass sich Dein Hund übergeben muss. Du bist mit Deiner Fellnase in einer fremden Umgebung, zum Beispiel auf Reisen? Das kann für Deinen vierbeinigen Freund ein ernsthafter Stressfaktor sein. Eine andere Ursache kann ein Umzug sein und manche Hunde spüren auch, wenn ihre Halter gestresst oder angespannt sind.
In diesem Fall solltest Du dafür sorgen, dass Dein Hund weniger Stress hat. Hier kennst Du Deinen Hund am besten.
Vielleicht benötigt er Ruhe und Zeit für sich? Gerade auf Reisen kommt die Ruhezeit häufig zu kurz.
Vielleicht braucht er aber auch gerade jetzt Zuneigung und Nähe? Dann nimm Dir Zeit für Deine Fellnase. Vielleicht hilft intensives Kuscheln. Vielleicht ist aber etwas gemeinsame Zeit draußen genau das Richtige, damit sich Dein vierbeiniger Freund so richtig austoben kann.
Autofahrten
Manchen Hunden wird – genau wie manchen Menschen – beim Autofahren schlecht. Meist ist der Auslöser für das Erbrechen in diesem Fall eindeutig. Sprich in diesem Fall mit Deinem Tierarzt. Möglicherweise kann er Dir ein Medikament geben, das gerade bei langen Autofahrten das Erbrechen verhindert.
Zum Glück bin ich von dieser Form der Übelkeit verschont geblieben. Ich liebe es nämlich, Auto zu fahren!
Das Wichtigste beim Autofahren ist für mich: Ich bin dabei! Ich werde ja schon immer ganz nervös, wenn Koffer gepackt werden. Zum Glück haben mich Herrli und Frauli aber noch nie alleine zurückgelassen.
Wenn ich dann in meiner Box auf dem Rücksitz liege, kann ich stundenlang schlafen, ohne auch nur einen Mucks zu machen. Einmal sind wir auf der Autobahn gefahren, als es gehagelt hat. Das war schon laut im Auto, hat mich aber nicht gestört. Ich habe einfach weitergeschlafen.
– Eddie, der Rauhaardackel
Fütterungsprobleme
Zu hastiges Fressen, Trinken oder auch verdorbenes Futter können ebenfalls Erbrechen bei Hunden auslösen. Allerdings ist das Erbrochene dann selten gelblich. Vielmehr solltest Du dann Futter oder Futterreste im Erbrochenen Deines Hundes sehen.
In diesem Fall können spezielle Futternäpfe oder -matten dafür sorgen, dass Deine Fellnase langsamer frisst und nicht zu viel Futter auf einmal schluckt. Oder Du fütterst aus der Hand und gibst das Futter nur langsam frei.
Falls Dein Hund sich dennoch nach der Fütterung übergibt, solltest Du mit Deinem Tierarzt sprechen. Möglicherweise steckt dann nämlich eine Unverträglichkeit dahinter, der Du auf den Grund gehen solltest.
Ernste Erkrankungen
Wenn Dein Hund gelb erbricht, können dahinter auch ernste gesundheitliche Probleme stecken. Diese muss Dein Tierarzt diagnostizieren und behandeln. Zum Glück sind diese Erkrankungen relativ selten. Zu diesen ernsten Ursachen zählen:
- Tumore (zum Beispiel in der Leber oder in der Milz)
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse
- Erkrankungen von Herz und Niere
- Infektionen
- Diabetes
- Befall mit Würmern
- Magendrehung (Notfall!)
- Hitzschlag
Hund erbricht gelben Schleim: Wann zum Tierarzt?
Auch wenn Erbrechen von gelbem Schleim beim Hund meist harmlose Ursachen hat, gibt es einige Fälle, in denen Du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen solltest. Dazu zählen folgende Fälle:
- Dein Hund erbricht anhaltend und immer wieder
- Dein Hund erbricht regelmäßig
- Dein Hund hat plötzlich keinen Appetit mehr
- Dein Hund trinkt nicht
- Dein Hund hat Fieber
- Dein Hund ist schlapp und antriebslos
- Dein Hund reagiert empfindlich auf Berührungen am Bauch
- Dein Hund hat offensichtlich Schmerzen
In diesen Fällen solltest Du mit Deiner Fellnase schnellstmöglich zum Tierarzt. Am besten sammelst Du eine Probe des Erbrochenen oder machst zumindest ein Foto davon. Das mag zwar Überwindung kosten, kann Deinem Tierarzt aber die Diagnose erleichtern.
Was kann Dein Tierarzt tun?
Um der Ursache für das Erbrechen Deines Hundes auf den Grund zu gehen, hat Dein Tierarzt viele Möglichkeiten der Diagnose. Dazu zählen insbesondere:
- Fragen zur Vorgeschichte
- Klinische Untersuchungen wie Abtasten des Bauchraums oder Beurteilung der Farbe der Schleimhäute im Maul
- Blutuntersuchungen
- Ultraschall des Bauchraums
- Röntgen
- Evtl. weitergehende Untersuchungen wie Biopsien der Bauchspeicheldrüse
Wenn Dein Tierarzt eine klare Diagnose gestellt hat, kann er die richtige Therapie empfehlen. Was die richtige Lösung für Deine Fellnase ist, hängt natürlich von den Ursachen des Erbrechens ab.
In einfachen Fällen reicht vielleicht ein Medikament zur Dämpfung des Brechreizes. Hat Dein Hund einen Fremdkörper verschluckt, den er nicht hochwürgen kann, ist eine operative Entfernung nötig. In seltenen Fällen, wenn etwa Krebs die Ursache ist, sind komplexe Therapien erforderlich. Möglicherweise wird Dein Tierarzt Dich und Deine Fellnase dann auch zu einer spezialisierten Tierklinik schicken.
Wichtig ist: Befolge die Empfehlungen Deines Tierarztes! Verabreiche Medikamente genau so, wie er sie verordnet hat. Und nimm vereinbarte Kontrolltermine Deinem vierbeinigen Freund zuliebe wahr – auch dann, wenn das Erbrechen nachgelassen hat.
Wie kannst Du Deinem Hund helfen?
Wenn Dein Hund erbricht, solltest Du ihn dabei nicht unterbrechen. Wahrscheinlich wird er sich dafür ohnehin etwas entfernen. Unser Eddie sucht sich meist eine Ecke oder den Rand einer Türschwelle dazu. Auch wenn Dir die Geräusche in die Bewegungen in der Seele wehtun: Du kannst Deinem Hund beim Erbrechen nicht helfen.
Wenn Dein Hund erbrochen hat, solltest Du eine Probe sammeln oder zumindest ein Foto machen. So hast Du etwas, das Du Deinem Tierarzt zeigen kannst, falls sich sein Zustand verschlechtert.
In der Regel solltest Du Deinen Hund nicht füttern, wenn er gerade erbrochen hat. Eine Ausnahme gilt für das Early Morning Vomiting, das ja gerade durch einen leeren Magen hervorgerufen wird. In diesem Fall solltest Du Deinem Hund zumindest eine kleine Menge Futter geben.
Sorge dafür, dass Dein Hund genug Wasser trinkt. Dass er immer einen Napf mit Wasser zur Verfügung hat, ist für mich selbstverständlich. Gegebenenfalls darfst Du ihn auch zum Trinken animieren.
Beobachte Deinen Hund in den nächsten Stunden aufmerksam. Achte darauf, ob er sich anders verhält als sonst.
Lasse Deinen Hund in dieser Situation in Ruhe, aber nicht alleine! Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, um einkaufen zu gehen oder Dich ohne Deinen Hund mit Freunden zu treffen. Falls Du Deinen Hund sonst alleine lässt, um arbeiten zu gehen, sorge dafür, dass jemand nach ihm sieht!
Erbricht Dein Hund oder würgt er Nahrung aus der Speiseröhre hoch (Regurgitation)
Wenn Dein Hund erbricht, kannst Du das meist sehr deutlich hören und sehen. Der Bauch zieht sich reflexartig zusammen, bevor es zum eigentlichen Erbrechen kommt. Dabei machen Hunde in der Regel laute und eindeutige Geräusche.
Im Gegensatz dazu ist das sogenannte Regurgitieren ein passiver Prozess. Meist tritt es ohne Voranzeichen und kurz nach der Fütterung auf. Das Futter ist in diesem Fall ist größtenteils auch das unverdaute Futter erkennbar, weil es aus der Speiseröhre und nicht aus dem Magen kommt. Beim Erbrechen ist das Futter hingegen in der Regel zumindest teilweise verdaut oder der Hund erbricht gelben Schleim beziehungsweise Schaum, wenn der Magen leer ist.
Regurgitieren ist bei Hunden deutlich seltener als Erbrechen. Wenn Dein Hund allerdings nicht erbricht, sondern regurgitiert, solltest Du auf jeden Fall mit ihm zum Tierarzt. Schwerwiegende Ursachen sind hier häufiger als beim Erbrechen. Zudem ist die Gefahr größer, dass Futter in die Lunge gelangt und zu einer Lungenentzündung führt.