Wie wichtig ist Kalium für Hunde?

Kalium – lebenswichtiges Spurenelement für Deinen Hund

Kalium ist ein lebenswichtiges Spurenelement für Hunde. Es ist ein elektrisch geladenes Salz und sorgt dafür, dass die Zellen im Körper ihren Wasserhaushalt regulieren können. Zudem ist es auch für viele Stoffwechselprozesse in den Zellen von großer Bedeutung. Schließlich benötigt es der Körper für die normale Funktion der Nerven und des Herzmuskels. Wenn der Kalium-Haushalt Deines Hundes aus dem Gleichgewicht kommt, kann das erhebliche und zum Teil lebensbedrohliche Auswirkungen haben.

Wie viel Kalium Hunde benötigen, welche Symptome ein Kalium-Mangel verursachen kann und was passiert, wenn Deine Fellnase zu viel Kalium aufnimmt, habe ich in diesem Artikel für Dich recherchiert und zusammengefasst.

Wie viel Kalium braucht ein Hund?

Hunde benötigen rund 55 Milligramm Kalium pro Kilogramm Körpergewicht. Unser Dackel Eddie mit seinen rund 10 Kilogramm benötigt also im Durchschnitt 550 Milligramm Kalium pro Tag.

Höher ist der Bedarf bei Welpen und Hunden, die noch im Wachstum sind. Einen erhöhten Kalium-Bedarf haben außerdem Hündinnen, die trächtig sind oder ihre Welpen säugen. Trächtige Hündinnen benötigen rund 65 Milligramm Kalium je Kilogramm Körpergewicht. Bei säugenden Hündinnen liegt der Wert bei 90 bis 140 mg / kg Körpergewicht.

Hündinnen, die ihre Welpen säugen, haben einen erhöhten Kalium-Bedarf
Hündinnen, die ihre Welpen säugen, haben einen erhöhten Kalium-Bedarf

Auch Erkrankungen wie chronisches Erbrechen, Nierenerkrankungen oder Durchfall können den Kalium-Bedarf erhöhen. Das Gleiche gilt auch für Hunde, die über einen längeren Zeitraum Medikamente wie Kortison oder Aldosteron bekommen.

Schließlich kann durch eine starke körperliche Belastung Kalium im Körper „verbraucht“ werden.

Wenn der Kalium-Bedarf ausreichend gedeckt ist, sollten Hunde einen Kalium-Gehalt im Blut von 3,8–5,5 mmol/l haben.

Kalium-Quellen für Hunde

Kalium ist vielen Futtermitteln enthalten. Sowohl Fleisch, Gemüse als auch Getreide oder Kartoffeln enthalten das lebenswichtige Spurenelement. Du musst Deiner Fellnase also keine besonderen Nahrungsmittel geben, um ihren Kalium-Bedarf zu decken.

Handelsübliches Hundefutter enthält fast immer ausreichend Kalium für Deinen Hund. Falls Du Deinen Hund allerdings überwiegend mit poliertem Reis, Weißmehl, Fett oder Zucker fütterst, wird er höchstwahrscheinlich nicht genügend Kalium zu sich nehmen.

Wenn Dein Hund gesund ist, musst Du für ihn auch keine Nahrungsergänzungsmittel mit Kalium kaufen. Das kann allerdings anders aussehen, wenn Dein vierbeiniger Freund an Krankheiten leidet, die einen erhöhten Kalium-Bedarf verursachen. Sprich in diesem Fall bitte mit Deinem Tierarzt, bevor Du Deinem Hund Nahrungsergänzungsmittel gibst. Das Gleiche gilt, wenn Deine Hündin trächtig ist oder ihre Welpen säugt.

Handelsübliches Hundefutter enthält fast immer ausreichend Kalium
Handelsübliches Hundefutter enthält fast immer ausreichend Kalium

Kalium-Mangel beim Hund

Wenn die Kalium-Speicher Deines Hundes durch eine schlechte Ernährung oder einen chronisch erhöhten Bedarf schrumpfen, kann das zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen Deines Vierbeiners führen. Diesen Zustand nennt man auch Hypokaliämie.

Eddie der Rauhaardackel

Kalium? Darüber habe ich mir ja noch nie Gedanken gemacht. Ich fresse einfach, was schmeckt und schaue nicht auf die Inhaltsstoffe. Da vertraue ich voll und ganz darauf, dass Herrli und Frauli schon das richtige Futter für mich kaufen.

Trotzdem beruhigt es mich zu lesen, dass ein Kalium-Mangel wohl eher selten ist und ich im Prinzip fressen kann, was ich will.

Also: Her mit dem Hühnchen und dem Rind!

– Eddie, der Rauhaardackel

Symptome eines Kalium-Mangels beim erwachsenen Hund

Wenn Dein Hund bereits ausgewachsen ist, sind die wichtigsten Symptome eines Kalium-Mangels:

  • Leistungsschwäche
  • Muskelschwäche
  • Blutdruckabfall
  • Abnahme der Nierendurchblutung
  • Koordinationsstörungen
  • Herzrhythmusstörungen, die sogar lebensbedrohlich werden können

Symptome eines Kalium-Mangels bei Welpen und Hunden im Wachstum

Wenn Du einen jungen, noch nicht ausgewachsenen Hund hast, zeigen sich bei einem Kalium-Mangel vorwiegend diese Symptome:

  • geringe Gewichtszunahme
  • Unruhe
  • Lähmungserscheinungen
Wenn Welpen nur langsam zunehmen, kann Kalium-Mangel eine Ursache sein
Wenn Welpen nur langsam Gewicht zunehmen, kann Kalium-Mangel eine Ursache sein

Ursachen für einen Kalium-Mangel beim Hund

Wie bereits gesagt, ist ein Kalium-Mangel bei gut ernährten Hunden eher selten. Wenn doch ein Kalium-Mangel auftritt, kann das folgende Ursachen haben:

  • Unterversorgung durch miserable Futter-Wahl
  • Starke körperliche Beanspruchung
  • Chronisches Erbrechen
  • Nierenerkrankungen
  • Trächtigkeit
  • Säugen der Welpen
  • Medikamente wie Kortison oder Aldosteron

Kalium-Mangel beim Hund ausgleichen

Wenn Du einen Kalium-Mangel bei Deinem Hund ausgleichen möchtest, solltest Du diesen zunächst einmal sicher feststellen lassen. Das ist eine Aufgabe für Deinen Tierarzt. Wenn tatsächlich ein Kalium-Mangel vorliegt, wird Dein Tierarzt mit Dir besprechen, was Du unternehmen kannst, um den Kalium-Spiegel Deines vierbeinigen Freundes wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Auf keinen Fall solltest Du zu Kalium-Tabletten greifen, weil Dein Hund eins oder mehrere der oben genannten Symptome zeigt. Diese Symptome können auch völlig andere Ursachen haben!

Selbst, wenn Kalium-Tabletten Deinem Hund nicht schaden sollten, verzögerst Du die Diagnose, falls die Symptome nicht durch einen Kalium-Mangel ausgelöst wurden. Im schlimmsten Fall verschlechterst Du durch solches „Herumdoktern“ sogar die Heilungschancen für Deinen Hund!

Keine Kalium-Tabletten ohne Tierarzt
Gib Deinem Hund nicht einfach Nahrungsergänzungsmittel, sondern lass einen Kalium-Mangel beim Tierarzt abklären

Kalium-Überschuss beim Hund

Kalium ist ein lebenswichtiges Spurenelement für Hunde. Doch es ist auch möglich, dass ein Hund zu viel Kalium im Körper hat.

Wenn Dein Hund gesund ist und zu viel Kalium zu sich nimmt, ist das meist kein Problem. Gesunde Hunde scheiden das überschüssige Kalium über den Urin aus, wenn sie genug trinken können.

Bis zu 2 Gramm Kalium pro Kilogramm Körpergewicht in der Nahrung können Hunde ohne vermehrte Urinausscheidung vertragen. Das ist das rund 36-fache der benötigten Menge.

Ursachen für einen Kalium-Überschuss

Ein Kalium-Überschuss durch eine zu hohe Zufuhr ist bei einem gesunden Hund sehr unwahrscheinlich. Allerdings gibt es einige Krankheiten, durch die der Kalium-Spiegel im Blut Deiner Fellnase zu hoch steigen kann. Dazu zählen besonders:

  • Unterfunktion der Nebennierenrinde (Hypoadrenokortizismus)
  • Harnwegs-Verstopfungen (zum Beispiel durch Nierensteine)
  • Nierenversagen und Nierenerkrankungen mit verminderter Urinproduktion
  • Blasenriss (zum Beispiel durch einen Unfall)
  • Absterben einer großen Menge von Körperzellen
  • Diabetes
  • Medikamente
Probleme beim Wasserlassen können zu einem Kalium-Überschuss führen
Probleme beim Wasserlassen können zu einem Kalium-Überschuss führen

Symptome eines Kalium-Überschusses beim Hund

Die wichtigsten und gefährlichsten Symptome eines Kalium-Überschusses beim Hund sind ein erhöhter Puls und ein unregelmäßiger Herzschlag. Bei einem geringen Kalium-Überschuss verändert sich das EKG, bei einem starken Überschuss können die Herzrhythmusstörungen lebensbedrohlich sein.

Darum solltest Du bei diesen Symptomen sofort einen Tierarzt aufsuchen. Falls Du Deinen Tierarzt zum Beispiel am Wochenende nicht erreichst, fahre mit Deinem vierbeinigen Freund in die nächste Tierklinik!

Quellen

Berk, Benjamin-Andreas: Brainfood für den Hund – Gehirn und Ernährung im Einklang, Thieme Vet, 2021.

Phillips SL, Polzin DJ. Clinical disorders of potassium homeostasis. Hyperkalemia and hypokalemia. Vet Clin North Am Small Anim Pract. 1998 May;28(3):545-64. https://doi.org/10.1016/s0195-5616(98)50055-1. PMID: 9597714.

Schäfers, Anke: Hämatologische und klinisch-chemische Referenzwerte für Hunde, München 2013.

Zentek, Jürgen: Ernährung des Hundes – Grundlagen Fütterung Diätetik, 9. Auflage, Stuttgart 2022.

Weitere Vitamine, Nährstoffe und Spurenelemente und ihre Wirkung auf Hunde

Nach oben scrollen