Kalzium für Hunde

Kalzium – unverzichtbares Mineral für Deinen Hund

Kalzium ist ein wichtiges Mineral für die Gesundheit von uns Menschen. Vielleicht fragst Du Dich deshalb: „Wie wichtig ist Kalzium für Hunde?“ Das habe ich mich auch gefragt und darum in diesem Artikel die wichtigsten Fakten zum Thema Kalzium für Hunde recherchiert und zusammengefasst.

Grundsätzlich ist Kalzium für Hunde sogar noch wichtiger als für uns Menschen. Kalzium-Mangel bei Hunden kann schwere Krankheiten auslösen. Dazu zählen brüchige Knochen oder der sogenannte „Gummikiefer“.

Wie viel Kalzium braucht ein Hund?

Prinzipiell benötigen ausgewachsene Hunde täglich 62 bis 80 Milligramm Kalzium je Kilogramm Körpergewicht. Unser rund 10 Kilogramm schwerer Dackel Eddie benötigt also zwischen 620 und 80 Milligramm Kalzium pro Tag.

Wichtig ist, dass der Kalzium-Haushalt unserer Hunde eng mit dem Phosphor-Haushalt verbunden ist. Daher sollten erwachsene Hunde täglich 46 bis 60 Milligramm Phosphor je Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen.

Einen erhöhten Kalzium-Bedarf haben trächtige Hündinnen in den letzten vier Wochen der Trächtigkeit. Ganz besonders hoch ist der Bedarf bei säugenden Hündinnen, da sie die kalziumhaltige Milch für ihre Welpen produzieren müssen. Wie viel Kalzium sie genau benötigen, hängt auch davon ab, wie viele Welpen sie säugen.

Hündinnen, die ihre Welpen säugen, haben einen erhöhten Kalzium-Bedarf
Hündinnen, die ihre Welpen säugen, benötigen mehr Kalzium

Wenn Deine Hündin trächtig ist, sprich am besten mit Deinem Tierarzt. Er kann Dir sagen, ob Deine Hündin ein besonderes Futter oder sogar Nahrungsergänzungsmittel mit Kalzium benötigt.

Der normale Kalzium-Spiegel im Blut liegt bei 9 bis 11,3 Milligramm je Deziliter. Das gilt für erwachsene Hunde. Bei Welpen beträgt er 10 bis 13 Milligramm je Deziliter.

Allerdings garantiert ein normaler Blutwert nicht, dass Deine Fellnase nicht an einem Kalzium-Mangel leidet. Kalzium wir beim Hund zu 98 Prozent in den Knochen gespeichert. Nimmt ein Hund zu wenig Kalzium auf, wird es aus dem Skelett gelöst, um den Blutwert konstant zu halten.

Kalzium-Quellen für Hunde

Wichtige und natürliche Kalzium-Quellen für Hunde sind Knochen, Tier- und Fischmehle, die ja Knochen und Gräten enthalten, sowie Milchprodukte. Gleichzeitig enthalten diese Quellen auch Phosphor, dessen Stoffwechsel eng mit dem Kalzium verbunden ist.

Milchprodukte wie Hüttenkäse sind ebenfalls Kalzium-Quellen für Hunde
Milchprodukte wie Hüttenkäse sind ebenfalls Kalzium-Quellen für Hunde

Fleisch enthält nur wenig Kalzium. „Aber der Hund ist doch seit jeher ein Fleischfresser!“, sagst Du jetzt vielleicht. Das stimmt aber nur bedingt. Frei lebende Wölfe fressen eben nicht nur Filet und Roastbeef von den erlegten Tieren. Sie fressen die erlegten Tiere komplett. Mit Knochen, Innereien, Haut und Haaren.

Wölfe fressen nicht nur mageres Muskelfleisch, sondern das gesamte Tier inklusive Knochen
Wölfe fressen nicht nur mageres Muskelfleisch, sondern das gesamte Tier inklusive Knochen

Bei einem hochwertigen Hundefutter wird der Hersteller darauf achten, dass der Kalzium-Bedarf unserer Vierbeiner gedeckt wird. Das gilt sowohl für Trocken- als auch für Nassfutter.

Etwas anders sieht es aus, wenn Du das Futter für Deinen Hund selbst zubereitest. Dann musst Du unbedingt darauf achten, dass der Kalzium-Bedarf Deiner Fellnase gedeckt wird. Wenn Du zum Beispiel vorwiegend Fleisch fütterst, musst Du das gegebenenfalls um Knochenmehl oder Knochen ergänzen.

Eddie der Rauhaardackel

Knochen enthalten also viel gesundes Kalzium.

Und warum bekomme ich dann nie welche?

Ach ja, da war ja mal was.

Ich habe mal ein ganzes Knochenstück einfach so runtergeschluckt. Weil ich so gierig war.

Da war aber Alarm, kann ich Euch sagen!

Zum Glück ist noch mal alles gut gegangen. Allerdings habe ich seitdem nie wieder Knochen bekommen.

– Eddie, der Rauhaardackel

Kalzium-Mangel beim Hund

Kalzium-Mangel kann bei Hunden ernste gesundheitliche Probleme verursachen. Diesen Zustand nennt man Hypokalzämie.

Symptome eines Kalzium-Mangels beim erwachsenen Hund

Wenn erwachsene Hunde dauerhaft zu wenig Kalzium bekommen, macht sich das vor allem am Skelett bemerkbar. Die Knochen werden demineralisiert und geschwächt.

Damit der Blutkalzium-Spiegel konstant gehalten werden kann, löst der Körper Kalzium aus den Knochen. Geschieht das über einen längeren Zeitraum ersetzt der Körper das Kalzium im Knochen durch Bindegewebe.

Dadurch werden die Knochen weich. Es entwickelt sich das Krankheitsbild, das Tiermediziner Osteodystrophia fibrosa generalisata nennen.

Das betrifft zwar alle Knochen des Körpers, besonders allerdings den Unterkieferknochen. Es tritt der bei Hunden für einen langfristigen Kalzium-Mangel typische Gummikiefer auf. Dieser ist zum einen im Röntgenbild erkennbar und verursacht zum anderen häufig Kaustörungen.

Wichtig ist, dass Krankheiten wie Gummikiefer und Knochenbrüche auftreten können, obwohl der Kalzium-Spiegel im Blut normal ist.

Symptome eines Kalzium-Mangels bei Welpen und Hunden im Wachstum

Für Welpen ist die wichtigste Kalzium-Quelle die Muttermilch. Sie enthält zwischen 137 und 244 Milligramm Kalzium je 100 Gramm. Damit die Hündin eine kalziumhaltige Muttermilch produzieren kann, muss sie selbst ausreichend mit Kalzium versorgt werden.

Das ist ganz besonders kurz nach der Trächtigkeit von Bedeutung, wenn sie die Welpen säugt. Allerdings kann eine kalziumarme Ernährung während der Trächtigkeit die Entwicklung der Welpen beeinträchtigen.

Wenn Welpen Kalzium-Mangel leiden, können Krampfanfälle als Symptom auftreten. Auch Lahmheit oder Fehlstellungen der Gliedmaßen können durch einen Kalzium-Mangel verursacht werden. Schließlich sind auch Knochenbrüche bei Welpen ein Symptom für einen Kalzium-Mangel.

Kalzium-Mangel kann bei Hunden Knochenbrüche begünstigen
Kalzium-Mangel kann bei Hunden Knochenbrüche begünstigen

Wie schnell und stark Welpen Symptome bei einem Kalzium-Mangel zeigen ist auch abhängig von der Rasse. So zeigten in einer Studie Doggen schneller Symptome als Zwergpudel.

Ursachen für einen Kalzium-Mangel beim Hund

Die wichtigste Ursache für einen Kalzium-Mangel beim Hund ist falsches Futter. Gerade, wenn Du das Futter für Deinen Hund selbst zubereitest, musst Du darauf achten, dass ausreichend Kalzium in den Mahlzeiten Deines Vierbeiners enthalten ist.

Bekommt Dein Hund dauerhaft zu wenig Kalzium in der Nahrung, wird er einen Kalzium-Mangel entwickeln. Denn anders als Menschen sind Hunde nicht in der Lage, sich an einen Kalzium-Mangel in der Nahrung anzupassen.

Auch ein extremer Mangel an Magnesium kann ebenfalls zu einem Kalzium-Mangel führen. Außerdem führen bestimmte Nierenerkrankungen dazu, dass zu viel Kalzium über den Urin ausgeschieden wird.

Schließlich können auch Darmerkrankungen und Störungen des Hormonhaushalts dazu führen, dass Dein Hund unter einem Kalzium-Mangel leidet.

Kalzium-Mangel beim Hund ausgleichen

Wenn Du den Verdacht hast, dass Dein Hund unter einem Kalzium-Mangel leidet, besuche mit ihm bitte unbedingt Euren Tierarzt. Es ist wichtig, dass der Tierarzt den Ursachen für den Kalzium-Mangel auf den Grund geht, um die richtige Therapie für Deine Fellnase zu finden.

Knochen bieten Hunden viel Kalzium und Phosphor
Knochen bieten Hunden viel Kalzium und Phosphor

Liegt die Ursache beispielsweise in der Ernährung, kann eine Futterumstellung schon ausreichen, um den Kalzium-Mangel zu beheben. Besonders, wenn Du das Futter für Deinen Vierbeiner selbst zubereitest, wird Dein Tierarzt Dir wichtige Tipps für die Zubereitung geben.

Unter Umständen sind auch Nahrungsergänzungsmittel mit Kalzium erforderlich. Dann wird Dein Tierarzt Dir ein Produkt empfehlen und die richtige Dosierung erklären.

Bitte gib Deinem Hund nicht einfach so Kalzium-Präparate aus dem Internet. Es ist wichtig, dass Dein Tierarzt vorher feststellt, ob wirklich ein Kalzium-Mangel die Ursache für die Symptome ist. Außerdem kannst Du Kalzium auch überdosieren und damit wiederum gesundheitliche Probleme verursachen.

Kalzium-Überschuss beim Hund

Wie bei fast allen Nährstoffen und Mineralien gibt es auch beim Kalzium nicht nur ein zu wenig, sondern auch ein zu viel. So sollen Welpen nicht mehr als das 1,5-fache und erwachsene Hunde nicht mehr als das 2-fache der empfohlenen Mengen bekommen. Diese Werte gelten allerdings unter der Voraussetzung, dass das Verhältnis von Kalzium und Phosphor ausgeglichen ist.

Einen Kalzium-Überschuss beim Hund nennt man Hyperkalzämie.

Symptome eines Kalzium-Überschusses beim Hund

Die Symptome eines Kalzium-Überschusses sind beim Hund nicht so eindeutig wie beim Kalzium-Mangel. Dennoch kann zu viel Kalzium für Hunde ernste Folgen haben.

Dazu zählt, dass Phosphor schlechter aufgenommen wird, wenn der Hund zu viel Kalzium über das Futter oder über Nahrungsergänzungsmittel bekommt. Dann können Hunde unter anderem Verdauungsprobleme bekommen und ihr Futter schlechter verwerten.

Bekommt ein Hund besonders viel Kalzium im Verhältnis zu anderen Mineralien und Spurenelementen, kann das schwerwiegende Folgen haben. Bei großen Rassen kann unter anderem die Knochenentwicklung gestört werden – etwas, das viele Halter durch Kalzium gerade verhindern wollen.

Außerdem können Hunde in diesem Fall nicht nur Phosphor, sondern auch Magnesium und Zink schlechter verwerten. Vermutlich trifft das auch für Kupfer zu. Dadurch können durch zu viel Kalzium viele Symptome verursacht werden, die direkt nichts mit Kalzium zu tun haben.

Zu den Erkrankungen, die durch eine erhöhte Kalzium-Zufuhr begünstigt werden, zählt die Osteochondrose (OCD). Dies ist eine Wachstumsstörung, durch die der Knorpel verknöchert und die zur Lahmheit führen kann.

Ebenso kann zu viel Kalzium in der Wachstumsphase zum Radius-Curvus-Syndrom, einer Fehlbildung der Vorderbeine, führen. Diese Erkrankungen kann ebenfalls zu Schmerzen und schließlich zum Lahmen führen.

Auch eine Panositis ist eine Störung des Knochenwachstums, die durch zu viel Kalzium hervorgerufen werden kann. Bei ihr entzündet sich die Knochenhaut, was dem Hund starke Knochenschmerzen bereitet und dazu führt, dass er lahmt.

Schließlich kann ein lang andauernder Kalzium-Überschuss auch zu Organ-Verkalkungen führen.

Ursachen für einen Kalzium-Überschuss

Die wichtigste Ursache für einen Kalzium-Überschuss ist falsches Futter. Das ist gleichzeitig auch die Ursache, die Du beeinflussen kannst und für die Du die Verantwortung gegenüber Deinem vierbeinigen Freund trägst.

Bei den ernsten Auswirkungen, die zu viel Kalzium oder Kalzium in einem falschen Verhältnis zu anderen Mineralien haben, solltest Du Deiner Fellnase auf keinen Fall einfach irgendwelche Kalzium-Präparate aus dem Internet geben.

Wenn Du das Futter für Deinen Hund selbst zubereitest, informiere Dich gut darüber, welche Nähr- und Mineralstoffe in welcher Menge und in welchem Verhältnis darin enthalten sein sollen. Wenn Dir das zu kompliziert ist, kaufe besser hochwertiges Trocken- oder Nassfutter. Gut gemeint ist nicht immer auch gut gemacht!

Hochwertiges Trockenfutter ist für eine ausgewogene Ernährung besser als selbst zubereitete, aber falsch zusammengestellte Mahlzeiten
Hochwertiges Trockenfutter ist für eine ausgewogene Ernährung besser als selbst zubereitete, aber falsch zusammengestellte Mahlzeiten

Neben einer zu hohen Kalzium-Aufnahme über das Futter gibt es allerdings noch weitere Ursachen, die zu einem Kalzium-Überschuss bei Deinem Hund führen können. Dazu zählen Erkrankungen der Schilddrüse und der Nieren sowie Krebserkrankungen.

Quellen

Weitere Vitamine, Nährstoffe und Spurenelemente und ihre Wirkung auf Hunde

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