Magnesium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff für Hunde. Als elektrisch geladenes Salz wird es auch als Elektrolyt bezeichnet. Magnesium ist im Körper unserer Hunde an zahlreichen Stoffwechsel-Aktivitäten beteiligt. Es spielt eine wichtige Rolle im Kohlenhydrat-, Fett-, Eiweiß- und Energiestoffwechsel. Auch an der Zellteilung und Reparatur von DNA ist Magnesium beteiligt. Außerdem wird es benötigt, um die Anspannung und Entspannung von Muskelzellen zu regulieren. Schließlich ist Magnesium auch an der Reizweiterleitung in den Nervenzellen und der Aktivität des Herzens beteiligt.
In diesem Artikel habe ich für Dich recherchiert und zusammengefasst, wie viel Magnesium Hunde benötigen, welche Symptome ein Magnesium-Mangel hat und was passiert, wenn Dein vierbeiniger Freund zu viel Magnesium zu sich nimmt.
Wie viel Magnesium braucht ein Hund?
Erwachsene Hunde benötigen rund 10 bis 12 Milligramm Magnesium pro Kilogramm Körpergewicht am Tag. Unser rund 10 Kilogramm schwerer Dackel Eddie benötigt also 100 bis 120 Milligramm Magnesium pro Tag.
Deutlich höher ist der Bedarf bei Hündinnen, die trächtig sind oder ihre Welpen säugen. Bei trächtigen Hündinnen steigt der Bedarf auf 14 bis 15 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag. Bei säugenden Hündinnen liegt er sogar zwischen 18 und 37 Milligramm je Kilogramm Körpergewicht – je nachdem, wie viele Welpen die Hündin säugt.
Auch Welpen und heranwachsende Hunde haben einen deutlich erhöhten Magnesium-Bedarf als ausgewachsene Hunde. So benötigen Welpen im ersten Monat rund 27 Milligramm je Kilogramm Körpergewicht. Bei heranwachsenden Hunden im 7. bis 12. Monat sind es immerhin noch zwischen 9 und 13 Milligramm.
Wichtig ist auch, dass Magnesium zum größten Teil in den Knochen und in den Zellen gespeichert wird. Nur etwa 1 Prozent des Magnesiums im Hundekörper liegt im Blutserum vor.
Ob der Magnesium-Bedarf Deines Hundes gedeckt ist, kann Dein Tierarzt mit einer Blutprobe bestimmen. Der Normalbereich liegt zwischen 1,8 und 2,4 Milligramm je Deziliter Blutserum.
Magnesium-Quellen für Hunde
Im Trockenfutter reichen in der Regel 50 bis 90 Milligramm je 100 Gramm aus, um den Magnesium-Bedarf zu decken. Wenn Du ein hochwertiges Trockenfutter fütterst, sollte das als Magnesium-Quelle für Deinen Vierbeiner also ausreichen.
Anders sieht es aus, wenn Du das Futter für Deine Fellnase selbst zubereitest – zum Beispiel, weil Du BARF als Futter für Deinen vierbeinigen Freund bevorzugst. Dann musst Du darauf achten, wie viel Magnesium die einzelnen Nahrungsmittel enthalten.
Fleisch und Milchprodukte enthalten zum Beispiel vergleichsweise wenig Magnesium. In der Regel liegen die Werte bei 10 bis 30 Milligramm je 100 Gramm. Unter den tierischen Produkten haben Knochen, Knochenmehl und Fischmehl den höchsten Magnesium-Gehalt. Hier liegen die Werte um die 200 mg je 100 Gramm.
Oh, das Bild mit den Fleischstückchen sieht so lecker aus! Da muss ich aufpassen, dass ich nicht gleich eine Pfütze auf den Boden sabber.
Ehrlich, wenn es nach mir ging, würde ich nur so was essen. Und Hühnchen!
Aber das geht wohl nicht, wegen dem blöden Magnesium. Also werde ich wohl doch weiter von meinem Trockenfutter essen, das Herrli immer für mich im Internet bestellt.
– Eddie, der Rauhaardackel
Getreide enthält im Vergleich zu Fleisch relativ viel Magnesium. Besonders viel Magnesium enthalten Haferflocken mit 170 Milligramm je 100 Gramm.
Falls Deine Hündin Nachwuchs erwartet, musst Du besonders auf den Magnesium-Gehalt des Futters achten, da der Bedarf bei trächtigen und säugenden Hündinnen, wie oben beschrieben, deutlich erhöht ist. Sprich in diesem Fall am besten mit Deinem Tierarzt.
Magnesium-Mangel beim Hund (Hypomagnesiämie)
Wenn Dein Hund zu wenig Magnesium im Körper hat, nennen Tiermediziner das Hypomagnesiämie oder einfacher Magnesium-Mangel. Dann ist in der Regel der Magnesium-Blutwert Deiner Fellnase erniedrigt.
Symptome eines Magnesium-Mangels beim Hund
Wenn Dein Hund unter einem Magnesium-Mangel leidet, können vielfältige Symptome auftreten, da der Mineralstoff an vielen Prozessen im Körper beteiligt ist.
Häufig treten Herz-Kreislauf-Probleme auf. Magnesium-Mangel kann zu Bluthochdruck und beschleunigtem Herzschlag führen. Auch ein unregelmäßiger Herzschlag ist möglich.
Außerdem führt Magnesium-Mangel zu einer gesteigerten Muskelkontraktion. Das heißt, dass Dein Hund zum Beispiel unter Krämpfen oder Verspannungen leiden kann, wenn ihm Magnesium fehlt. Auch Zuckungen oder Zittern sind möglich.
Weiterhin kann Dein Hund auch Verhaltensauffälligkeiten zeigen, wenn er zu wenig Magnesium bekommt. Dazu zählen Nervosität, Ängstlichkeit und Geräuschempfindlichkeit.
Symptome eines Magnesium-Mangels bei Welpen und Hunden im Wachstum
Wenn Welpen und Hunde im Wachstum zu wenig Magnesium bekommen, zeigen sich zum Teil ganz andere Symptome. Dazu zählen:
- zu langsames Wachstum
- Probleme mit Haut, Fell und Krallen
- Erweiterung der Blutgefäße und übermäßige Durchblutung von Ohren und Pfoten
- Schwellung der Pfoten
- Erschlaffung der Bänder und Fehlstellungen der Pfoten
- Zittern und Zucken
- Krämpfe und im schlimmsten Fall tödliche Krampfanfälle
Ursachen für einen Magnesium-Mangel beim Hund
Die beiden häufigsten Ursachen für einen Magnesium-Mangel beim Hund liegen in einer zu geringen Aufnahme von Magnesium im Darm und einem erhöhten Verlust in den Nieren.
Wenn Dein Hund zu wenig Magnesium über den Darm aufnimmt, kann das verschiedene Gründe haben. Erbrechen, Durchfall oder nicht fressen wollen können dazu führen, dass im Darm Deiner Fellnase nicht genug Magnesium zur Verfügung steht.
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Auch eine Störung der Magnesium-Aufnahme ist möglich, wenn Dein Hund zum Beispiel eine Erkrankung des Darms hat.
Schließlich kann es auch sein, dass Dein Hund einfach zu wenig Magnesium in der Nahrung bekommt. Das kann insbesondere dann passieren, wenn Du das Futter für Deinen vierbeinigen Freund selbst zubereitest und Futtermittel mit wenig Magnesium verwendest.
Wenn Dein Hund Magnesium über die Nieren verliert, leidet er wahrscheinlich unter einer Nierenerkrankung. Auch nach einer Verstopfung der Harnwege zum Beispiel durch einen Nierenstein ist ein Magnesium-Verlust denkbar. Außerdem können entwässernde Medikamente zu einem Verlust von Magnesium führen.
Trächtigkeit, Säugen und Wachstum können ebenfalls zu einem Magnesium-Mangel führen, wenn der erhöhte Bedarf nicht durch entsprechendes Futter ausgeglichen wird.
Magnesium-Mangel beim Hund ausgleichen
Du solltest nicht versuchen, einen Magnesium-Mangel bei Deinem Hund durch Nahrungsergänzungsmittel selbst auszugleichen. Das hat mehrere Gründe:
Erstens kann nur der Tierarzt eindeutig feststellen, ob wirklich ein Magnesium-Mangel vorliegt. Die durch zu wenig Magnesium hervorgerufenen Symptome können nämlich auch ganz andere Ursachen haben. Nahrungsergänzungsmittel aus dem Internet würden dann an den Ursachen vorbei wirken und Deiner Fellnase nicht helfen.
Zweitens muss die Ursache für einen Magnesium-Mangel geklärt sein, bevor der Magnesium-Mangel behandelt werden kann. Die Therapie bei einer Aufnahmestörung kann ganz anders aussehen als bei einer Nierenerkrankung. Hier ist Dein Tierarzt der Experte!
Hunde können auch zu viel Magnesium im Körper haben. Darum darfst Du Deiner Fellnase nicht einfach unkontrolliert Magnesium zuführen. „Viel hilft viel“ ist der falsche Ansatz! Wenn Dein Hund wirklich Magnesium-Präparate braucht, wird Dir Dein Tierarzt das richtige Mittel empfehlen.
Magnesium-Überschuss beim Hund (Hypermagnesiämie)
Nicht nur zu wenig Magnesium ist schlecht für Hunde, auch zu viel Magnesium kann zu Problem führen. Tierärzte nennen dieses Phänomen Hypermagnesiämie oder einfach Magnesium-Überschuss. In diesem Fall ist der Magnesium-Blutwert Deines Hundes erhöht.
Symptome eines Magnesium-Überschusses beim Hund
Wenn Dein Hund zu viel Magnesium aufnimmt, kann das zu Durchfall führen. Außer, dass Dein Hund darunter leidet, kann das auch die Aufnahme von Kalzium und Phosphor beeinträchtigen.
Außerdem muss Dein Hund mehr Magnesium über den Urin ausscheiden. Wenn gleichzeitig viel Phosphor und Eiweiß im Urin enthalten ist, fördert das die Bildung von Harnsteinen. Wer jemals mit Nierensteinen zu kämpfen hatte, kann sich vorstellen, wie schmerzhaft diese auch für unsere Fellnasen sein müssen.
Bei sehr starkem Magnesium-Überschuss ist auch ein Blutdruckabfall möglich. Ebenso können Störungen der Reizübertragung im Herzen auftreten, die bis zum Kammerflimmern führen können.
Auch die Muskeln und Nerven können von einem Magnesium-Überschuss betroffen sein. So kann Deine Fellnase zum Beispiel Muskelschwäche zeigen oder die Reflexe tiefer Sehnen verlieren. Obendrein kann die Atmung geschwächt werden.
Viele dieser Symptome sind schwerwiegend. Daher solltest Du Deiner Fellnase in keinem Fall einfach Magnesium-Präparate aus dem Internet geben. Und natürlich musst sofort einen Tierarzt oder eine Tierklinik aufsuchen, wenn Du ernste Symptome bei Deinem vierbeinigen Freund bemerkst!
Ursachen eines Magnesium-Überschusses beim Hund
Eine Ursache für einen erhöhten Magnesium-Spiegel beim Hund kann eine verminderte Ausscheidung über die Nieren sein. In diesem Fall sind die Nieren nicht in der Lage, überschüssiges Magnesium aus dem Blut herauszufiltern. Meist leidet Dein Hund dann unter einer schweren Nierenerkrankung.
Auch ein gestörter Harnabfluss kann zu einem Magnesium-Überschuss führen. Leidet Dein Hund zum Beispiel unter Nierensteinen, die den Urin stauen, kann die Niere ihre Filter-Funktion nicht mehr wahrnehmen. In diesem Fall bleibt unter anderem auch zu viel Magnesium im Blut.
Ein weiterer Grund für einen Magnesium-Überschuss beim Hund kann ein Flüssigkeitsmangel sein. Vielleicht ist Deine Fellnase ein Trinkmuffel. Oder an einem heißen Tag hat er auf einer langen Wanderung zu wenig Wasser bekommen. Dann steigt unter anderem auch die Magnesium-Konzentration im Blut. Um das zu vermeiden, solltest Du gerade im Sommer dafür sorgen, dass Dein vierbeiniger Freund immer genug Wasser bekommt.
Eine verstärkte Aufnahme über den Darm kann ebenfalls zu einer hohen Magnesium-Konzentration im Blut führen. Hier kommen zu hoch konzentrierte Nahrungsergänzungsmittel oder magnesiumhaltige Abführmittel in Betracht.
Auch ein gestörter Hormonhaushalt kann dazu führen, dass Magnesium-Werte beim Hund erhöht sind. Hormone steuern im Körper unserer Vierbeiner komplexe Prozesse und können eine Vielzahl von Krankheiten auslösen, die auch den Magnesium-Haushalt beinträchtigen.
Magnesium-Überschuss beim Hund ausgleichen
Wenn Du denkst, dass Dein Hund unter einem Magnesium-Überschuss leidet, solltest Du mit ihm auf jeden Fall zu Deinem Tierarzt gehen. Dein Tierarzt kann zum einen zweifelsfrei feststellen, ob bei Deinem Hund ein Magnesium-Überschuss vorliegt. Zum anderen kann er den zum Teil komplexen Ursachen auf den Grund gehen.
Erst wenn die Ursache für den Magnesium-Überschuss klar ist, wird Dein Tierarzt eine geeignete Therapie empfehlen.
Quellen
- Schulz, Nicole et al.: Magnesium bei Hund und Katze – physiologische Aspekte, Messung und Störungen im Magnesiumhaushalt, Tierärztliche Praxis Kleintiere, 2018.
- Zentek, Jürgen: Ernährung des Hundes – Grundlagen Fütterung Diätetik, 9. Auflage, Stuttgart 2022.
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