Sind Dackel gefährlich?

Sind Dackel gefährlich?

Dackel zählen zu den kleinen Rassen. Und kleine Hunde sind doch nicht gefährlich, oder?

Grundsätzlich kann auch ein Dackel schwere Verletzungen verursachen. Auch wenn Dackel süß aussehen, solltest Du sie nicht unterschätzen! Denn Dackel sind von Natur aus Jagdhunde, die für Auseinandersetzungen mit Dachsen im Dachsbau gezüchtet wurden. Dafür haben Dackel sowohl Kraft als auch Aggressivität in ihren Genen.

Laut der Hundebiss-Statistik des Landes Berlin waren Dackel in den Jahren 2018 bis 2021 für insgesamt vier schwere Verletzungen beim Menschen verantwortlich. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 206 Menschen in Berlin durch Hunde schwer verletzt.

Ob der Dachshund damit gefährlicher ist als andere Rassen, lässt sich aus den Daten nicht erkennen. Dazu fehlt die Information, wie viele Hunde der einzelnen Rassen in Berlin leben. Was die Statistik aber klar zeigt: Dackel können Menschen schwer verletzen und tun das auch!

Sind Dackel aggressiv?

Schon wegen der Zucht als Dachshund müssen Dackel in einem gewissen Maße aggressiv sein. Wenn sie in einen Dachsbau gehen, sollen sie den Dachs aus seinem Heim vertreiben. Dabei sind sie auf sich allein gestellt und müssen eigene Entscheidungen treffen. Das ist ein Grund dafür, dass die Teckel oft auch als stur charakterisiert werden.

Im direkten Konflikt mit dem Dachs benötigt der Dachshund eine gewisse Aggression und einen gewissen „Biss“, um sich in dieser Situation durchzusetzen.

Fehlt dem Halter die Erfahrung und Konsequenz in der Erziehung, kann sich diese rassen-bedingte Aggressivität auch gegen Menschen oder andere Hunde richten.

Sind Dackel bissig?

Dackel zählen zu den bissigsten Hunderassen, wenn es um Bisse oder Beißversuche gegen Fremde und den Halter geht. Zu diesem Schluss kommt zumindest eine 2008 veröffentlichte Studie, die die Halter verschiedener Hunderassen in den USA befragt hat. Allerdings gibt es viele weitere Einflussfaktoren darauf, ob ein Hund aggressiv oder friedlich reagiert.

Was macht einen Hund gefährlich?

Wenn wir über aggressive und gefährliche Hunde sprechen, müssen wir uns ansehen, warum Hunde aggressiv oder friedlich sind. Die Rasse des Hundes ist nämlich nur ein Einflussfaktor unter vielen.

Rottweiler gelten zum Beispiel als gefährliche und bedrohliche Hunde. Dennoch kann ein einzelner Rottweiler das friedlichste Tier der Welt sein.

Auf der anderen Seite können einzelne Tiere der als friedlich bekannten Hunderasse Golden Retriever bissig und aggressiv sein.

Neben der Rasse spielt also in erster Linie der Charakter des einzelnen Hundes eine Rolle dabei, wie gefährlich dieser Hund ist. Der ist zu einem Teil angeboren und zum anderen Teil anerzogen.

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Aggressivität bei Hunden hängt damit stark von der Erziehung durch den Halter ab. Und hier könnte gerade bei Dackeln ein gewisses Problem bestehen.

Gefährlich trotz Dackelblick? Ein Dackel ist kein Schoßhund!
Gefährlich trotz Dackelblick? Ein Dackel ist kein Schoßhund!

Wie gefährlich sind Dackel? – Der Einfluss der Hundehalter

Obwohl Dackel Jagdhunde sind, werden längst nicht alle Dackel für die Jagd genutzt. Viele Dackel werden als Familienhunde gehalten – wie übrigens auch unser Rauhaardackel Eddie.

Für den Jäger ist der Dackel ein Gebrauchshund. Die meisten Jäger werden sich daher über die Charaktereigenschaften ihrer Hunde bewusst sein und sie entsprechend konsequent erziehen.

Menschen, die ihre Dackel als Familienhunde halten, sehen das oft anders. Manch einer hat seinen Dackel wegen des süßen Dackelblicks ausgewählt. Und manche behandeln ihre Dackel auch eher wie Schoßhunde.

Doch ein Dackel ist kein Schoßhund! Ein Dackel braucht eine liebevoll-konsequente Erziehung. Und die hat eben längst nicht jeder Hundebesitzer drauf – ganz besonders, weil der Dackel mit seinem Blick hervorragend manipulieren kann.

Gerade weil der Dackel ein eher kleiner Hund ist, wird er vermutlich oft nicht konsequent genug erzogen. Zumindest nehme ich bei vielen kleinen Hunden wahr, dass Verhaltensweisen akzeptiert werden, die man einem großen Hund niemals durchgehen lassen würde.

Klar, wenn ein ausgewachsener Schäferhund wie wild an der Leine zieht, wird das zum Problem. Daher setzen die Halter großer Hunde hier schon früh Grenzen. Aber so ein kleiner Rau- oder Langhaardackel ist doch so süß, dass man dem Tier auch mal ein Verhalten durchgehen lässt, was eigentlich tabu sein sollte.

Eddie der Rauhaardackel

Ich bin Eddie und ich wickle mit meinem Dackelblick jeden um den Finger.

Doch ich kann auch anders!

Wenn Fremde im Hausflur sind oder der Postbote klingelt, dann belle ich wie ein Großer! Und wenn mir etwas nicht passt, dann kann ich auch ganz tief knurren.

Angst? Ich? Niemals!

Ich bin dann ein Dobermann, gefangen im Körper eines Dackels.

– Eddie, der Rauhaardackel

Was heißt das, wenn Du einen Dackel als Haustier möchtest?

Wenn Du ein Dackelbesitzer bist oder werden möchtest, musst Du Dir als Hundebesitzer bewusst sein, welche Gefahr von Deinem Hund ausgehen kann. Und da ist ein Dackel eben ein richtiger Jagdhund und kein Schoßhündchen. Das solltest Du insbesondere dann berücksichtigen, wenn Du als Anfänger einen Dackel als ersten Hund anschaffen möchtest.

Unabhängig davon solltest Du Deinen Hund immer erziehen. Ein Dackel braucht vielleicht etwas mehr liebevolle Konsequenz als ein Vertreter einer anderen Rasse. Wichtig ist, dass Du in verschiedenen Situationen immer die gleichen Grenzen setzt. So lernt Dein Hund, dass es klare Grenzen gibt und Du darauf bestehst, dass sie eingehalten werden.

Lies auch das Rasseportrait zum Dackel.

Und Du solltest Deinen Hund kennenlernen. Nur so bemerkst Du vielleicht auch kleinere Verhaltensänderungen, die Du sonst übersehen würdest. Manche dieser Verhaltensweisen sind kleine Warnungen, die man dann auch ernst nehmen sollte. 

„Der tut nix, der will nur spielen“, kann für Dein Umfeld und auch für Deinen Hund sehr unangenehm werden. Umgekehrt sollte aber auch nicht jeder alles mit Deinem Hund machen dürfen. Das gilt insbesondere für Kinder! Die sind manchmal etwas stürmisch oder machen für den Hund unerwartete Bewegungen.

Ein Hund ist ein Lebewesen und reagiert auch schon einmal unvorhersehbar. Darum würde ich niemanden einfach so auf unseren Eddie loslassen, obwohl er ein friedliches Wesen hat. Alle Beteiligten müssen sich in so einem Fall der Gefahren bewusst sein. Fremde müssen sich vorsichtig nähern oder noch besser abwarten, bis Eddie den ersten Schritt macht.

Natürlich ist eine solche Antwort auf die Frage „Oh wie süß, darf ich den mal streicheln?“ nicht immer das, was andere erwarten. Doch ich diskutiere lieber vorher über das Verhalten der Menschen als später über ein mögliches Fehlverhalten meines Hundes.

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