Du interessierst Dich für Tigerdackel und möchtest mehr über diese besonderen Dackel erfahren? In diesem Artikel habe ich die wichtigsten Informationen zum Tigerdackel für Dich zusammengetragen.
- Was ist ein Tigerdackel?
- Sind Tigerdackel amerikanische Dackel?
- Wie entstehen die Flecken beim Tigerdackel?
- Umstrittenes Merle-Gen
- Warum dürfen Tigerdackel nicht miteinander gepaart werden?
- Sind Tigerdackel Qualzucht?
- Sind Tigerdackel gesund?
- Wie alt werden Tigerdackel?
- Was kostet ein Tigerdackel?
- Größen beim Tigerdackel
- Fellarten beim Tigerdackel
- Solltest Du einen Tigerdackel kaufen?
Was ist ein Tigerdackel?
Kurz gesagt ist ein Tigerdackel ein Dackel mit einem gefleckten Fell. Anders, als sein Name vermuten lässt, hat der Tigerdackel keine Tigerstreifen, sondern eher runde Flecken. Die spezielle Zeichnung des Tigerdackels wird durch das Merle-Gen verursacht.
Die Flecken verteilen sich auf dem ganzen Körper des Dackels und folgen keinem System. Damit ist jeder Tigerdackel einzigartig in seiner Erscheinung. Je nachdem, wie die Flecken auf dem Dackel verteilt sind, können sie auch die Augenfarbe beeinflussen. So können Tigerdackel zwei Augen mit unterschiedlichen Farben haben.
Sind Tigerdackel amerikanische Dackel?
Obwohl Tigerdackel in den USA verbreiteter sind als in Deutschland, ist ein Tigerdackel nicht automatisch auch ein amerikanischer Dackel.
Schon im 19. Jahrhundert wurden Tigerdackel im Deutschen Teckel Klub erwähnt. Allerdings züchteten nur wenige Züchter in Deutschland diese Farbvariation – möglicherweise auch wegen der Risiken, die mit der Zucht von Tigerdackeln einhergehen.
Heute gibt es einige Züchter in Deutschland, die sich auf Tigerdackel spezialisiert haben. Viele von ihnen züchten mit amerikanischen Zuchtlinien. Doch auch über die Welpensuche des DTK lassen sich Tigerdackel-Welpen nach deutschen Zuchtstandards finden.
Wie entstehen die Flecken beim Tigerdackel?
Die Flecken beim Tigerdackel werden durch das Merle-Gen verursacht. Trägt ein Dackel dieses Gen, sehen Fellbereiche, die schwarz-braun pigmentiert sind, marmoriert aus.
Diese Marmorierung folgt keinem bestimmten Muster, sondern ist zufällig. Sie kann sich sogar im Laufe eines Hundelebens verändern. Auch aufsehenerregend blaue Augen können durch das Merle-Gen entstehen.
Umstrittenes Merle-Gen
Das Merle-Gen ist nicht nur beim Dackel sicher eines der umstrittensten Gene, wenn es um die Fellfarbe geht. Eigentlich handelt es sich dabei um einen Gendefekt – und dieser betrifft nicht nur die Zeichnung des Fells.
Heute weiß man, dass die genetische Veränderung bei Hunden mit dem Merle-Gen vielschichtig ist. Es gibt nämlich unterschiedlich stark ausgeprägte genetische Veränderungen, die Wissenschaftler über die sogenannte Insertionslänge in den Genen messen können. Einfach gesagt beschreibt diese Insertionslänge, wie groß die Genveränderung ist.
Je länger die Insertion, desto höher ist das Risiko für gesundheitliche Schäden. Mehr Informationen zum Merle Gen findest Du zum Beispiel im Buch Die Genetik der Fellfarben beim Hund.
Warum dürfen Tigerdackel nicht miteinander gepaart werden?
Tigerdackel dürfen nicht miteinander gepaart werden, weil bei der Paarung sogenannte Weißtiger entstehen können. Das sind Hunde, die nicht nur ein, sondern zwei Merle-Gene tragen.
Diese, beim amerikanischen Dackel auch als „double-dapple“ bezeichneten, Hunde haben oftmals schwere gesundheitliche Probleme. Beispiele sind Missbildungen der Augen, deformierte Skelette sowie Missbildungen am Herzen und an den Geschlechtsorganen.
Deswegen ist es in Deutschland, Österreich und der Schweiz per Tierschutzgesetz verboten, Tigerdackel untereinander zu paaren.
Allerdings gibt es auch noch das Risiko, dass ein Dackel das Merle-Gen trägt, ohne dass Zeichnung im Fell deutlich zu erkennen ist. Daher verlangt der DTK von seinen Züchtern, dass ein Paarungspartner eines Tigerdackels vor der Paarung genetisch auf das Merle-Gen untersucht wird.
Sind Tigerdackel Qualzucht?
Kurz gesagt sind Tigerdackel keine Qualzucht, wenn sie mit Kompetenz und Vorsicht gezüchtet und die Vorgaben des DTKs zur genetischen Untersuchung eingehalten werden.
Züchtungen, die nicht den strengen Regeln des DTK folgen, können durchaus Qualzuchten sein – insbesondere, wenn man aufgrund von Unwissenheit oder sogar bewusst schwere Erkrankungen der Tiere in Kauf nimmt.
Ein Züchter oder besser gesagt Vermehrer, der bewusst Tigerdackel miteinander paart, obwohl es laut Tierschutzgesetz verboten ist, betreibt ganz klar Qualzucht.
Sind Tigerdackel gesund?
Grundsätzlich sind Dackel robuste Hunde, die an einigen rassetypischen Erkrankungen leiden können. Dazu zählt unter anderem die berüchtigte Dackellähmung.
Ob sich das Merle-Gen auch bei verantwortungsvoller Züchtung auf die Gesundheit des Tigerdackels auswirkt, ist noch umstritten. Einige sehen bei richtiger Zucht kein nennenswert erhöhtes Risiko für Erkrankungen. Andere sehen ein erhöhtes Risiko für Probleme mit dem Sehen und Hören bei Tigerdackeln.
Tigerdackel? Im Ernst? So nennen die sich? Die sehen noch nicht einmal entfernt aus wie ein Tiger! Leiden die unter Größenwahn?
Naja okay, Größenwahn ist bei uns Dackeln ja auch nicht gerade selten. Und man soll einen Dackel ja auch nicht nur nach seinem Äußeren beurteilen.
Ich persönlich kenne keinen Tigerdackel, sondern bin bisher immer nur ganz gewöhnlichen Dackeln begegnet. Wenn ich mal einen treffe, berichte ich Euch, wie der so drauf war.
– Eddie, der Rauhaardackel
Wie alt werden Tigerdackel?
Ein verantwortungsvoll gezüchteter Tigerdackel sollte die gleiche Lebenserwartung haben wie ein Dackel ohne Merle-Gen. Die Lebenserwartung eines Dackels wird in der Regel mit 12 bis 16 Jahren angegeben.
Was kostet ein Tigerdackel?
Die Preise für einen Tigerdackel liegen auf den gängigen Portalen zwischen 1.500 und 2.000 Euro. Züchter, die sowohl einfarbige als auch getigerte Dackel in einem Wurf haben, verlangen für ihre Tigerdackel-Welpen auch schon mal einige hundert Euro mehr als für ihre ungetigerten Welpen.
Offensichtlich übersteigt also die Nachfrage das Angebot. Das ist immer auch ein Alarmzeichen, da diese Situation immer auch unseriöse Züchter und Vermehrer anzieht. Da mit dem Merle-Gen besondere Risiken verbunden sind und es ein besonderes Verantwortungsbewusstsein erfordert, sind solche Züchter bei Tigerdackeln ein besonders großes Problem.
Ich rate Dir dazu, die Welpensuche des DTK zu verwenden, wenn Du einen deutschen Tigerdackel möchtest. Wenn es ein amerikanischer Tigerdackel werden soll, informiere Dich gut über den Züchter und seinen Ansatz bei der Paarung von Tigerdackeln.
Größen beim Tigerdackel
Wie den Dackel ohne Merle-Gen gibt es auch den deutschen Tigerdackel in drei Größen:
- Standarddackel (Brustumfang über 35 cm)
- Zwergdackel (Brustumfang 30 bis 35 cm)
- Kaninchendackel (Brustumfang bis 30 cm)
Beim amerikanischen Tigerdackel wird die Größe nicht nach Brustumfang, sondern nach Gewicht ab dem 12. Monat bestimmt. Es gibt grundsätzlich zwei Größen:
- Standarddackel (bis 15 kg)
- Zwergdackel (bis ca. 9 kg)
Fellarten beim Tigerdackel
Die Fellarten beim Tigerdackel entsprechen denen eines normal gefärbten Dackels. Es gibt somit
- Rauhaar-Tigerdackel
- Kurzhaar-Tigerdackel
- Langhaar-Tigerdackel
Solltest Du einen Tigerdackel kaufen?
Wie Du siehst, ist die Zucht von Tigerdackeln nicht frei von Risiken. Moderne Gen-Tests, wie sie vom DTK vorgeschrieben werden, reduzieren das Risiko von Qualzucht und Missbildungen jedoch deutlich.
Die Frage, ob Du einen Tigerdackel kaufen solltest, musst Du selbst für Dich beantworten. Bitte nimm Dir dazu Zeit und Ruhe und wäge die Vor- und Nachteile gegeneinander ab.
Ganz wichtig: Kaufe niemals einen Tigerdackel von einem Züchter, bei dem Du ein ungutes Gefühl hast!
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Am besten wählst Du einen Züchter aus, der in einem anerkannten Zuchtverband wie dem DTK Mitglied ist und die entsprechenden Gen-Tests vorlegen kann. Ein Züchter, der hier rumdruckst oder ausweicht, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht seriös. Unterstütze solche Züchter nicht!
Sei vorsichtig, wenn für die „seltenen“ Tigerdackel höhere Preise verlangt werden als für die anderen Welpen aus dem gleichen Wurf.
Und schließlich: Achte dabei nicht nur auf eine schicke, ausgefallene Optik! Achte auch darauf, ob Ihr einen Draht zueinander habt. Achte auch auf das Temperament des Welpen und ob es zu Dir und Deinem Lebensstil passt.
Dein Dackel wird Dich in den nächsten Jahren als treuer Freund begleiten. Er ist ein Gefährte und kein Mode-Accessoire!
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