Deine Fellnase überschüttet Dich hin und wieder mit einer Schleck-Attacke und leckt Deine Hände, Deine Füße oder Dein Gesicht ab? Oder der Hund eines Freundes begrüßt Dich immer freundlich und will Dich lecken? In diesem Artikel erfährst Du, was dahintersteckt und ob es bedenklich ist, wenn Dein Hund Dich ableckt.
Grundsätzlich ist Lecken bei Hunden ein völlig natürliches Verhalten. Ich habe für diesen Artikel 9 Gründe recherchiert und zusammengestellt, warum Hunde ihre Menschen ablecken.
- 1. Dein Hund leckt Dich aus Liebe ab
- 2. Dein Hund leckt Dich ab, weil er Deine Aufmerksamkeit will
- 3. Dein Hund leckt Dich ab, weil Deine Haut gut schmeckt
- 4. Dein Hund leckt Dich ab, weil Du etwas Leckeres angefasst hast
- 5. Dein Hund leckt Dich ab, um Dich zu trösten
- 6. Dein Hund leckt Dich ab, um enger mit Dir verbunden zu sein
- 7. Dein Hund unterwirft sich und will Dich beschwichtigen
- 8. Dein Hund leckt Dich zur Begrüßung ab
- 9. Dein Hund möchte Deine Wunden heilen
- 1. Wenn Du offene Wunden hast
- 2. Wenn Dein Trommelfell perforiert ist
- 3. Wenn Dein Immunsystem geschwächt ist
1. Dein Hund leckt Dich aus Liebe ab
Wenn Hunde ihre Zuneigung oder Liebe gegenüber Menschen ausdrücken wollen, lecken die Fellnasen sie häufig ab. Hände, Füße, das Kinn, die Ohren oder das Gesicht – Deine Fellnase drückt durch das Abschlabbern seine Gefühle für Dich aus.
2. Dein Hund leckt Dich ab, weil er Deine Aufmerksamkeit will
Wenn Dein Hund Deine Aufmerksamkeit will, nutzt er häufig Lecken als Kommunikationsmittel. Wenn Du Deinen vierbeinigen Freund gerade nicht beachtest und er zu Dir kommt und Deine Hände, Deine Füße oder sogar Dein Gesicht ableckt, solltest Du ihm Aufmerksamkeit schenken.
3. Dein Hund leckt Dich ab, weil Deine Haut gut schmeckt
Gerade an Händen und Füßen haben wir Menschen viele Schweißdrüsen, die besonders viel für unsere Vierbeiner interessanten Duft erzeugen. Durch das Lecken feuchten sie die für sie wohlriechenden Stellen an, um den Duft noch besser wahrnehmen zu können. Hunde erfahren auf diese Weise viel über uns Menschen und unsere Gemütszustände.
4. Dein Hund leckt Dich ab, weil Du etwas Leckeres angefasst hast
Du hast gerade gefrühstückt und das Salami-Brötchen mit Deinen Fingern angefasst? Oder Du hattest leckere, gut gesalzene Pommes? Dann möchte Deine Fellnase vielleicht einfach nur mal probieren, wie das schmeckt, was Du an Deinen Fingern hattest.
Mit unseren Händen berühren wir täglich viele Nahrungsmittel und andere für Hunde interessante Stoffe. In diesem Fall lecken Hunde unsere Hände aus Neugier und weil sie den Geschmack mögen.
5. Dein Hund leckt Dich ab, um Dich zu trösten
Hunde sind soziale Wesen und merken schnell, wenn ihr Lieblingsmensch nicht gut drauf ist. Wenn Du traurig oder gestresst bist und Dein Hund Dich ableckt, will er Dich vielleicht einfach nur trösten und Deine Stimmung heben.
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6. Dein Hund leckt Dich ab, um enger mit Dir verbunden zu sein
Hunde sind im Grunde, wie ihre Vorfahren die Wölfe, Rudeltiere. In der freien Wildbahn hängt das Überleben des einzelnen stark davon ab, ob er Teil eines starken Rudels ist oder ob er sich ganz allein einer Gefahr stellen muss.
Schon unter Wölfen ist das gegenseitige Lecken ein Ausdruck der Zuneigung und der Zusammengehörigkeit. Daher darfst Du davon ausgehen, dass es auch das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Dir und Deinem Hund stärkt, wenn er Dich ableckt.
7. Dein Hund unterwirft sich und will Dich beschwichtigen
Wenn Du gerade mit Deiner Fellnase geschimpft hast und der Dich dann ableckt, kann das ein Weg sein, Dich zu beschwichtigen und Dir zu zeigen, dass er sich Dir unterwirft. Unter Hunden ist dieses Verhalten häufiger zu beobachten. Der Hund, der sich aktiv unterwirft, leckt den anderen von unten am Fang.
8. Dein Hund leckt Dich zur Begrüßung ab
Wölfe lecken einander zur Begrüßung den Fang ab. Wenn Du nach Hause kommst und Deine Fellnase Gesicht und Hände ablecken will, dann tut er das mit hoher Wahrscheinlichkeit, um Dich zu begrüßen. Er drückt auf diese Weise auch seine Freude aus, dass Du wieder da bist.
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9. Dein Hund möchte Deine Wunden heilen
„Sich zurückziehen, um sich die Wunden zu lecken.“ – so lautet eine alte Redensart. Und auch Hunde lecken ihre Wunden. Zum einen, um sich zu beruhigen und zu anderen, weil Speichel zum Teil antibakterielle und heilungsfördernde Substanzen enthält.
Allerdings solltest Du Deine Wunden niemals von einem Hund lecken lassen!
Es mag von Deiner Fellnase gut gemeint sein, wenn sie Verletzungen bei Dir ablecken will. Dennoch ist es für uns Menschen eher nicht förderlich für die Heilung, wenn sie von einem Hund geleckt werden. Denn im Speichel von Hunden können Krankheitserreger enthalten sein, die für uns Menschen eine ernsthafte Gefahr darstellen – ganz besonders, wenn sie in eine offene Wunde gelangen. Mehr dazu erfährst Du weiter unten.
Was passiert mit Deinem Hund, wenn er Dich ableckt
Wenn Dein Hund Dich ableckt, schüttet er das „Kuschelhormon“ Oxytocin aus. Das reduziert Stress, aktiviert das Belohnungssystem und steigert das Wohlbefinden. Es kann auch das Vertrauen und damit die Bindung zwischen Dir und Deiner Fellnase stärken.
Lecken hat für Deinen vierbeinigen Freund aber noch andere Bedeutungen. Es ist nämlich tief in den Verhaltensweisen von Hunden verankert. So leckt die Mutter ihre Welpen sofort nach der Geburt das erste Mal ab und wiederholt das in den ersten Lebenswochen immer wieder.
Auch der Welpe leckt seine Mutter – als Signal, dass er Hunger hat. Die Mutter würgt dann halb verdautes Futter für ihre Welpen hoch. Seiner Mutter die Schnauze zu lecken, ist für den Welpen also lohnenswert. Von klein an wird dieses Verhalten mit etwas Fressbarem belohnt.
Ich lecke gerne die Hand von Markus, das muss ich gestehen. Die anderen in der Familie verbieten mir das immer.
Ich hoffe nur, dass er nach der Recherche für den Artikel hier nicht auf die Idee kommt, sein Essen für mich hochzuwürgen, wenn ich seine Hand lecke.
Da fresse ich lieber mein eigenes Futter!
– Eddie, der Rauhaardackel
Ist lecken gesundheitlich bedenklich?
Hunde erkunden die Welt mit ihrer Nase und auch mit ihrer Zunge. Sie nutzen ihre Zunge auch, um sich selbst zu reinigen – an den Genitalien und auch am After. Darum kann der Speichel von Hunden Keime enthalten, die für uns Menschen gefährlich sind.
Außerdem können Hunde MSRA-Keime in ihrem Speichel haben. MSRA steht für Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus. MSRA sind auch als Multiresistente Keime bekannt und können schwere Komplikationen verursachen, wenn sie in die menschliche Blutbahn gelangen.
Völlig unbedenklich ist das Lecken Deiner Fellnase also nicht. Allerdings sind die Fälle von schweren Erkrankungen durch das Lecken eines Hundes eher selten. Es gibt allerdings Fälle, in denen Du Dich besser nicht von Deinem Hund abschlecken lässt.
Wann solltest Du Deinem Hund das Lecken verbieten?
In diesen Fällen solltest Deinem Hund verbieten, Dich abzulecken:
1. Wenn Du offene Wunden hast
Du hast Dich beim Kochen geschnitten und nach dem Essen möchte Deine Fellnase Deine Hand ablecken. In diesem Fall solltest Du das unterbinden.
Während sich Krankheitserreger nach einer Abschleck-Attacke Deines vierbeinigen Freundes normalerweise einfach abwaschen lassen, können sie bei einer offenen Wunde direkt in die Blutbahn gelangen.
Wenn Du an einer Hand eine Wunde hast, lass Deinen Hund nicht daran lecken.
2. Wenn Dein Trommelfell perforiert ist
Im angesehenen medizinischen Journal The Lancet beschreiben Ärzte einen Fall, in dem ein Patient mit chronischem eitrigem Ausfluss aus dem Ohr an Meningitis erkrankte, weil sein Hund immer wieder sein Ohr geleckt hat. Eine Meningitis ist eine Hirnhautentzündung, die lebensbedrohlich werden kann.
Wenn Du also Verletzungen am Ohr, wie ein gerissenes oder perforiertes Trommelfell oder ein sogenanntes Paukenröhrchen hast, halte Deine Fellnase von Deinen Ohren fern!
3. Wenn Dein Immunsystem geschwächt ist
Wenn Du unter einem geschwächtem Immunsystem leidest, solltest Du ebenfalls vorsichtig sein, wenn Dein Hund Dich ableckt. Zumindest das Abschlecken Deines Gesichts solltest Du dann unterbinden. Und wenn Deine Fellnase Deine Hände ablecken darf, solltest Du ganz besonders darauf achten, dass Du keine offenen Wunden hast und Deine Hände nach der Schleck-Attacke Deines Vierbeiners gründlich waschen.
Am besten sprichst Du bei allen gesundheitlichen Vorerkrankungen mit Deinem Arzt, damit Deine Fellnase nicht zum medizinischen Risiko für Dich wird.